Waaghäusle in Steinenbach: Erinnerung an die uralte ländliche Tradition

Ruppertshofen

Foto: dmax

Das Waaghäusle im Teilort von Ruppertshofen wurde zum „Mini-​Museum“. Das kleine Gebäude wurde 1930 errichtet – damals mit Beteiligung von Fronmeister Johannes Kunz. Dessen Sohn Erwin Kunz war ebenfalls „Fronmeister“, und Enkel Hans Kunz ist heute im Bauhof-​Team.

Montag, 24. Juli 2023
Gerold Bauer
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Die im Häusle betriebene Waage stammt aus dem Jahr 1931. Sie wurde fachgerecht saniert und funktioniert noch. Beim Richtfest am Freitag berichtete Bürgermeister Peter Kühnl, dass ihn die Männer von Bauhof damit gewogen haben. Die Steinenbacher Waage war offenbar die letzte in Ruppertshofen, die noch im Betrieb war. Man konnte im Rathaus einen Wiegschein erwerben und Vieh dann in Steinenbach wiegen lassen. Zuständig für den Wiegevorgang waren die „Waagmeister“. Die letzten beiden Männer in dieser Funktion waren Fritz Bauderer und Hermann Müller.
Eine Info-​Tafel gibt darüber Auskunft, dass dieses Angebot bis in die 90er-​Jahre genutzt wurde. 2001 hat der Gemeinderat beschlossen, das Wiegen einzustellen. Die Waage wurde allerdings, so Kühnl, weiterhin ab und zu geeicht.
Die Kosten für die Sanierung wurden auf knapp 17 000 Euro kalkuliert, davon gab es 12 400 Euro als Leader-​Zuschuss. Der Schultes nannte die Waage ein „landwirtschaftliches Kulturgut“ und dankte dem Bauhof für die hervorragende Arbeit bei der Sanierung. Neben dem Häusle steht das „Sauwägele“, mit dem Schweine zum Wiegen nach Steinenbach gebracht wurden. Heinrich Schmid hatte noch so einen Anhänger und stellte ihn zur Verfügung.