Rathaus-​Rohbau in Waldstetten wird billiger

Waldstetten

Foto: RZ-Repro

Der Rohbau des neuen Rathauses in Waldstetten wird gut eine Million Euro günstiger als geplant. Auch der Anschluss der Kläranlage wird eine Million Euro billiger, hieß es im Gemeinderat.

Samstag, 29. Juli 2023
Thorsten Vaas
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In der letzten Sitzung vor der Sommerpause präsentierten Bürgermeister Michael Rembold, Ortsbaumeisterin Maren Zengerle und Rainer Streule vom Stuttgarter Büro Drei Architekten dem Gemeinderat das höchst erfolgreiche EU– Ausschreibungsergebnis für den Rohbau des neuen Rathauses. Den Zuschlag erhält nach Ablauf der Einspruchsfrist das Göppinger Unternehmen Leonhard Weis für 3,045 Millionen Euro. Architekt Rainer Streule sprach von einer Wende auf dem Baumarkt, einem guten Auftakt für den im Herbst beginnenden Rohbau und berichtete von seitheriger guter Zusammenarbeit mit der Firma Weis. Der Schultes betonte, der Mut, das Projekt jetzt zu starten, habe sich gelohnt, seien doch die Baupreise aus Sicht der Gemeinde rund eine Million Euro günstiger geworden. Außerdem bedankte sich das Gemeindeoberhaupt beim Land für die 750.000 Euro aus dem Ausgleichsstock. Maren Zengerle erläuterte, dass wegen der Beachtung der Aussparungen für den Aufzug und das Hochwasserschutzsystem auch diese Arbeiten schon ausgeschrieben wurden. Den Zuschlag für die Aufzugsanlage erhielt die Firma Otis aus Sinzheim für 55.264 Euro – veranschlagt waren 67.000 Euro. Die automatische Hochwassersperre an der Abfahrt zur Tiefgarage liefert die Gersthofener Firma Blobel für 34.370 Euro, hier ging das Architekturbüro von 40.400 Euro aus. Der Anschluss der Kläranlage Waldstetten an die Sammelkläranlage Schwäbisch Gmünd und der damit verbundene Neubau des Geh– und Radwegs entlang der Kreisstraße nehmen konkrete Formen an. Wie die Ortsbaumeisterin ausführte, wurden nach der Kostenberechnung vom Mai dieses Jahres die Kosten für den Kanalanschluss mit Messschacht und Geröllfang mit 3,2 Millionen sowie für den Geh– und Radweg mit 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Bei der Erstellung der Ausschreibung wurden beide Maßnahmen zusammengefasst, was sich enorm auf die Asphaltarbeiten auswirkte, so dass das Büro Strobel nur noch von 4,6 Millionen Euro ausging. Nun vergab der Gemeinderat die Arbeiten um eine Million günstiger, nämlich 3,512 Millionen Euro, an die Gmünder Firma Georg Eichele. Einen Wermutstropfen gab es dennoch. Der Haushaltsplan 2023 sieht eine Kreditaufnahme von 3,8 Millionen Euro vor. Kämmer Gerhard Seiler schlug vor, einen ersten Teilbetrag von zwei Millionen aufzunehmen: ein 3,67 Annuitätsdarlehen der Landesbank Baden-​Württemberg mit einem Zinssatz von 3,67 Prozent bei 1,85 Prozent jährlicher Tilgung bei einer Laufzeit von 20 Jahren und vierteljährlicher Zins– und Tilgungszahlungen. Das Gremium beschloss es so, behielt sich aber vor, eventuell ein anderes Angebot zu berücksichtigen, falls es aufgrund der aktuellen Zinsanpassung günstiger sein sollte. Die Pro-​Kopf-​Verschuldung der Gemeinde erhöht sich damit von 128 auf 700 Euro.