Gschwend blickt auf 650 Jahre Geschichte zurück und feiert

Gschwend

Fotos: Sammlung Bareis

Gschwend wurde zum ersten Mal 1374 in einer Urkunde erwähnt und kann mithin 2024 auf eine nachweislich 650-​jährige Historie zurückblicken. Gefeiert wird das Jubiläum vom 14. bis zum 16. Juni.

Freitag, 12. Januar 2024
Gerold Bauer
64 Sekunden Lesedauer

Die erste urkundliche Erwähnung bedeutet freilich nicht, dass genau in jenem Jahr die Besiedlung des Gemeindegebiets begann. Denn in Urkunden wurde in der Regel in diesen Zeiten ein Ort erst dann erwähnt, wenn es ihn bereits gab. Es liegt daher auf der Hand, dass sich in diesem Teil des Schwäbischen Waldes schon vorher jemand angesiedelt hatte. Der Wald mit seinen klassischen Berufen wie Holzhacker, Flößer und Köhler dominierte über lange Zeit das Erwerbsleben im Raum Gschwend, denn freie Flächen für die Landwirtschaft gab es nur beschränkt. Zum Teil wurden so genannte „Rodungsinseln“ in den Wald geschlagen, wo sich dann Einzelhöfe, Wohnplätze mit mehreren Häusern oder richtige Dörfer entwickelten. Mit mehr als 80 Orten und Wohnplätzen ist die Gemeinde Gschwend bis heute von dieser Besiedlungsgeschichte geprägt. Sogar ihren Namen hat die Gemeinde daher. „Schwenden“ bedeutet nämlich das Entfernen der Rinde von Bäumen, damit sie austrocknen und mit Hilfe der Brandrodung leichter entfernt werden können. Die Flamme im Gemeindewappen erinnert an jene Form der Landgewinnung. Im Laufe der Jahrhunderte gehörte Gschwend die meiste Zeit den Schenken von Limpurg. Abgelöst wurden die Gaildorfer Adelsherrn, als Gschwend 1806 dem Königreich Württemberg zufiel und dem Oberamt Gaildorf zugeordnet wurde. In der NS-​Zeit kam Gschwend 1938 zum Landkreis Backnang, der im Zuge der Kreisreform 1973 aber aufgelöst wurde. Seither gehört die Gemeinde Gschwend (die 1971/​72 durch Eingemeindungen deutlich größer wurde) zum Ostalbkreis.