Durlanger Gemeinderat diskutierte bei der gestrigen Sitzung über geplante Funkausstattung

Ostalb

Rems-Zeitung

Schon bei der vergangenen Sitzung des Durlanger Gemeinderates wurde der Haushaltsplan 2010 eingebracht. Gestern fand die abschließende Beratung und Beschlussfassung statt. Für Gesprächsstoff sorgte die geplante Ausstattung der Feuerwehr mit digitalen Funkgeräten im Jahr 2012. Von Nicole Beuther

Sonntag, 13. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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DURLANGEN. Gemeinderat Karl Fischer sprach von Verantwortungslosigkeit gegenüber der Bürgerschaft. Durch die sogenannte Tetra (Terrestrial Trunked Radio)-Technologie, so seine Begründung, seien gesundheitliche Schäden zu befürchten. Die Gemeinde habe eine Fürsorgepflicht gegenüber der Gemeindeverwaltung. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen seien Akutfolgen, unter anderem Schwindel, Übelkeit und Sehstörungen, zu befürchten. Bürgermeister Dieter Gerstlauer wies darauf hin, dass das Land Bedingungen für die Einführung des Digitalfunks geschaffen habe. Man komme nicht umhin, diese Art Funk zu betreiben. Auch die anderen Räte waren dieser Ansicht. Kornelius Diemer sprach sich dafür aus, die Feuerwehrleute zumindest über etwaige Risiken zu informieren.
Informationen zur digitalen Funkausstattung werden eingeholt
Fischer stellte schließlich den Antrag, die Anschaffung aus gesundheitlicher Sicht abzulehnen. Er begründete dies damit, dass die Freiwillige Feuerwehr eine Einrichtung der Gemeinde sei und die Gemeindeverwaltung sowie der Gemeinderat gegenüber den Feuerwehrleuten eine Fürsorgepflicht hätten. Weiter plädierte er dafür, die bestehende analoge Technik so lange beizubehalten, bis es eine gesundheitsverträgliche Alternative gibt. Als nächstes galt es zu klären, ob dieser Punkt vorerst aus dem Investitionsprogramm herausgenommen wird. Die Räte waren jedoch allesamt der Meinung, dass die Investition in Höhe von 14 000 Euro auf jeden Fall Teil des Investitionsprogramms bleiben soll, da man ja auf alle Fälle eine Anschaffung von Funkgeräten tätigen müsse. Sowohl dem Investitionsprogramm und der Finanzplanung 2009 bis 2013 als auch der Haushaltssatzung für das kommende Jahr (die RZ berichtete am 21. November) wurde zugestimmt. Unabhängig davon stand dann der Antrag von Karl Fischer zur Abstimmung. Bei zwei Ja-​Stimmen (Diemer, Fischer) und zwei Enthaltungen wurde der Antrag abgelehnt. Informationen zu der digitalen Funkausstattung wird Bürgermeister Gerstlauer, so wurde vor Ablehnung des Antrags beschlossen, dennoch einfordern.
Weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Vergabe von Aufträgen im Rahmen des Umbaus und der Sanierung der Christoph-​von-​Schmid-​Schule. Den vorgeschlagenen Firmen wurde zugestimmt. Neben Abbrucharbeiten werden unter anderem Malerarbeiten und Bodenbelagsarbeiten sowie Gussasphaltarbeiten stattfinden. Mit den Arbeiten soll am 11. Januar begonnen werden.