Achte Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) mit Ehrungen im Landratsamt

Ostalb

Rems-Zeitung

Es war eine gute Entscheidung, im Ostalbkreis einen Landschaftserhaltungsverband zu schaffen und die Kräfte zu bündeln“, so Landrat Klaus Pavel bei der achten Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbands Ostalbkreis (LEV).

Donnerstag, 18. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (pm). Pavel begrüßte besonders die im prall gefüllten Sitzungssaal neben den Verbandsmitgliedern versammelten 33 LEV-​Pflegekräfte sowie den Leiter des Naturschutzreferats am Regierungspräsidium Reinhard Wolf.
Geschäftsführer Ralf Worm erläuterte in seinem Bericht die Vielzahl von Landschaftspflegeeinsätzen, die im vergangenen Geschäftsjahr durchgeführt wurden. Mit 110 Pflegemaßnahmen und 108 abgeschlossenen Verträgen konnte erneut ein Haushaltsvolumen von über einer Million Euro für die Landschaft eingeworben und umgesetzt werden.
In einem bildreichen Vortrag erläuterte Worm die Maßnahmen. So wurden in 55 Fällen die wertvollen und landschaftsprägenden Wacholderheiden und Magerrasen gepflegt, so zum Beispiel auch intensiv um Schwäbisch Gmünd-​Degenfeld herum, wobei zum Teil auch wieder und neu entdeckte und kostengünstige Methoden wie Flämmen und Mulchen zum Einsatz kamen. Über die Pflege zahlreicher kostbarer Nasswiesen mit Orchideen, die Pflege überalterter Hecken bei Bopfingen und Unterkochen und Schutzmaßnahmen für seltene Arten wie die Uferschwalbe spannte sich der Bogen der vorgestellten Maßnahmen.
Ein besonderer Pflegeschwerpunkt, so Worm, lag im vergangenen Geschäftsjahr bei der Fließgewässerrenaturierung. Insgesamt konnten zwischen Mai 2008 und April 2009 aus zum Vorfluter degradierten Kanälen fast drei Kilometer Naturbach geschaffen werden. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit Josef Gentner vom Geschäftsbereich Wasser, dem Wasserverband Obere Jagst und der Stadt Ellwangen. Im bundesweiten Vergleich habe es nach neuesten Tagungserkenntnissen den Anschein, dass der Ostalbkreis in dieser Disziplin eine Führungsrolle in der Republik einnehme, so Worm, der hierbei auch den wichtigen Beitrag zur verpflichtenden Umsetzung der EU-​Wasserrahmenrichtlinie unterstrich. Wie ein „Beweisfoto“ zeigte, war der Weißstorch erneut einer der ersten, die mit ihrer Anwesenheit ihre Freude über die LEV-​Renaturierungsprojekte zum Ausdruck bringen, welche bei Ellwangen-​Schleifhäusle und unterhalb des Haselbachstausees zu besichtigen sind. Im Raum Schwäbisch Gmünd sei der Verband auf der Suche nach umsetzbaren Projekten.
Renaturiert und gebaggert wurde laut Worm nicht nur an Bächen, sondern auch an der Möhnhofhülbe bei Bartholomä und weiteren Stillgewässern. Der Einsatz von insgesamt sieben Baggerunternehmern zwischen Gschwend und Bopfingen-​Kerkingen bei den LEV-​Maßnahmen zeige auch dem wenig Landschaftsinteressierten, so Worm, dass der LEV auch einen Wirtschaftsfaktor im Landkreis darstelle.
Ein Kurzbericht über die zahlreichen sonstigen Aktivitäten, unter anderem auch dem Informationstermin mit MdL Dr. Gisela Splett im Ostalbkreis, beendete den Geschäftsbericht, über den sich Landrat Pavel sehr beeindruckt zeigte. Im Anschluss wurde allen anwesenden Landschaftspflegekräften vom Landrat persönlich für ihren Einsatz für die Ost-​alblandschaft gedankt. Sie erhielten neben einer Dankesurkunde auch den neuen Bildband „Unser Ostalbkreis“ sowie einen anhaltenden Applaus.
Es folgte die zügige Abwicklung der weiteren Tagesordnungspunkte Kassenbericht, Bericht der Kassenprüfer (Vorgetragen von AJO-​Geschäftsführerin Petra Walter), Entlastung, Vorstandswahlen“ (Bartholomäs Bürgermeister Thomas Kuhn und Bauernverbandsvorsitzender Wilhelm Pflanz rücken nach), „Benennung von Fachbeiratsmitgliedern“ (Eugen Neher vom Bauernverband und Sabine Ilg von der Unteren Naturschutzbehörde rücken nach) und Wiederwahl der Kassenprüfer (Jagstzells Bürgermeister Raimund Müller und Petra Walter). Zum Ende der Mitgliederversammlung dankte Landrat Pavel nochmals für den oft harten und mühevollen Einsatz der Pflegekräfte und auch vom Geschäftsstellenteam mit Ute Erath und Heidi Trautwein zum Wohle der Ostalblandschaft.