Die Musikschulakademie Schloss Kapfenburg feierte ihr zehnjähriges Bestehen

Ostalb

Rems-Zeitung

Zehn Jahre sind keine lange Zeit, aber offenbar lange genug, um sie als Jubiläum zu feiern. Wenn schon, dann kann dies mit einigem Recht wohl eine Einrichtung tun, die sich der Jugend verpflichtet hat: die Musikschulakademie Schloss Kapfenburg.

Montag, 27. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (rw). Dort wurde am Freitagabend zum Empfang und zum Auftakt der Festivalwoche geladen. Es spielten das Landesjugendorchester Baden-​Württemberg, nach Einbruch der Dunkelheit folgte zur Musik Sergej Prokofjews die Performance „in situ 10 — Romeo und Julia“, wo Ballett, Musik, Lichtdesign und Feuerwerk sich zu einem Gesamteindruck verbanden. Ebenfalls eröffnet wurde eine Ausstellung mit Fotografien von Ralf Baumgarten, entstanden in den letzten zehn Jahren. „Menschen auf Schloss Kapfenburg“ zeigt das Geschehen in dem Gemäuer; Grafiker Gerd Baumann führte in die Welt von Baumgartens Bilder ein.
Doch zuvor trafen sich die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur in der Region im Hof des Hochschlosses. Akademiedirektor Erich Hacker ließ sich im Sitzen begrüßen und zum Jubiläum beglückwünschen — Folge eines häuslichen Unfalls, Beinbruch. Landrat Klaus Pavel sprach von einer „unglaublich starken Leistung“ in den vergangenen zehn Jahren: 130000 Musikschüler hat die Akademie in dieser Zeit beherbergt, 93000 Besucher fanden den Weg zu den zahlreichen Veranstaltungen. So habe ein altes Gebäude in Landesbesitz eine Nutzung als Bildungseinrichtung für die Jugend gefunden. Sein Dank für die Erweckung des einstigen Deutschordens-​Schlosses aus dem Dornröschen-​Schlaf galt der Bauverwaltung des Landes, in diesem Fall dem Staatlichen Hochbauamt Schwäbisch Gmünd. Dieses investierte mittlerweile 14 Millionen Euro in die Kapfenburg. Matthias Hinderberger, der Vorsitzende des Landesverbands der Musikschulen, sprach in seiner Dankadresse von der harmonischen Umsetzung musikalischer und kultureller Werte auf der Kapfenburg. Kulturstaatssekretär Georg Wacker betonte, wie gut diese Millionen angelegt seien: Baden-​Württemberg sei immerhin das „Musikland Nummer Eins“ in Deutschland. Ein Drittel der Bundessieger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ stamme aus dem Südwest-​Staat, wo 1,6 Millionen Menschen, mithin 15 Prozent der Bevölkerung am Musikleben aktiv teilnähmen. Nach solchem Zahlenrausch erfrischte der Kunstgenuss.