Interessantes und lehrreiches Ferienprogramm auf dem Irenenweg mit dem Lorcher Albverein

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Ortsgruppe Lorch des Schwäbischen Albvereins beteiligte sich am Ferienprogramm der Stadt Lorch. 17 Kinder hatten viel Spaß beim Wandern auf dem Jubiläumsweg Königin Irene. Von Günther Kössler

Mittwoch, 26. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH. Erwartet wurden die Kinder von den Vereinsmitgliedern Kurt Bode, Horst Fritz und Johannes Schmiedt. Nach der Begrüßung am Bahnhof Lorch erfuhren die Jugendlichen, dass das Bahnhofsgebäude 1860 erbaut wurde.
Die Bahnlinie von Cannstatt bis Wasseralfingen eröffnete seine Majestät König Wilhelm I. von Württemberg im Jahr darauf. Vorher dienten im Remstal nur Pferdekutschen und Ochsengespanne als Transportmittel.
Am Götzenbach standen einst eine Mühle und ein Sägewerk, welche Eigentum des Kloster Lorch waren. Die Schüler erfuhren, dass der Götzenbach vier Kilometer lang ist und die Quelle immer noch von der Stadt Lorch als Eigenwasser genutzt wird.
Ein Höhepunkt auf dieser Wanderung: die Schelmenklinge. Der Albverein Lorch investiert viel mühevolle Arbeit, um die Wasserspiele über die Wintermonate in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen. Im Frühjahr werden sie zur Freude aller Wanderer und Besucher aufgebaut. Leider kommt es immer wieder zu mutwilligen Zerstörungen.
Am oberen Ende der Schelmenklinge tritt der verwitterungsanfällige Stubensandstein deutlich hervor. Warum heißt er so? In früheren Zeiten beließ man im unteren Bereich der Häuser, Tennen und Keller den Naturboden und streute Sand aus Stubensandstein ein. Auch als Scheuermittel wurde er verwendet.
Weiter ging es zu den neun Mammutbäumen, die noch auf Lorcher Gemarkung stehen. Der Größte ist 45 m hoch und hat einen Umfang von 6,72 m. Sieben
Schüler mussten ihre Arme ausbreiten, um ihn zu umfassen. Gepflanzt wurden diese mächtigen Bäume 1865, im ersten Regierungsjahr von König Karl von Württemberg.
Vor dem Kloster steht ein großer runder Stein. Hier war zur Römerzeit von 150 bis 260 n. Ch. das Limesknie: Der Verlauf des Grenzwalls änderte sich aus der Nord-​Süd– in eine West-​Ost-​Richtung. Lorch war ein wichtiger strategischer Grenzpunkt am Dreiländereck zwischen Rätien, Obergermanien und den Germanen.
Zum Abschluss freuten sich alle Schüler über ein Eis und eine kleine Mineraliensammlung aus dem Klostershop, gesponsert vom Lorcher Albverein.
Um 18.30 Uhr wurden die Schüler wohlbehalten vom Albverein an ihre Eltern übergeben. Klaus Beinder von der Stadt Lorch dankte dem Schwäbischen Albverein für die Mitarbeit im Schülerferienprogramm.