Lorcher Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt will Architektenauftrag an das Büro Herrmann vergeben

Ostalb

Rems-Zeitung

„Wir müssen mitten im Galoppdie Pferde wechseln“, erklärte Bürgermeister Karl Bühler gestern Abend in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Da der stv. Stadtbaumeister Werner Schneider, der die bisherigen Pläne für das neueFeuerwehrhaus verfasst hatte, Lorch verlässt, muss der Auftrag nun an ein Architekturbüro vergeben werden.

Freitag, 15. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH (ml). Alle drei angefragten Planer hatten Interesse am Projekt bekundet, ebenso einmütig aber Vorbehalte gegen die bisher vorgesehene Beauftragung eines Generalunternehmers geäußert.
„Das ist eine Situation, mit der wir nicht gerechnet haben, mit der wir aber zurechtkommen werden“, betonte Gerhard Hackner (CDU). Von Einzelvergaben statt Generalunternehmer profitiere immer die heimische Wirtschaft. In diesem Sinne sei man auch für das in Lorch ansässige Architekturbüro Herrmann. Die Vergabe der Arbeiten solle möglichst bald erfolgen, damit das Haus zum Feuerwehrjubiläum fertig sei.
Auch die SPD bevorzugt die Einzelvergabe, wie Mario Capezzuto erklärte. Das sei auch besser, wenn es Reklamationen gebe, ergänzte sein Fraktionskollege Günter Sieger. Capezzutos Frage nach der Höhe des Architektenhonorars beantwortete Stadtbaumeister Rainer Ehmann mit ca. 115 000 Euro. „Wenn die Planer unisono gegen einen Generalunternehmer sind, kann das wohl nicht falsch sein“, erklärte Helga Knödler (FWV).
Wie es mit dem Sanierungskonzept für die Kläranlage Lorch-​Waldhausen weiter geht, erläuterten Bürgermeister Karl Bühler und Stadtbaumeister Ehmann im nächsten Tagesordnungspunkt. Viele Punkte seien bereits abgearbeitet; jetzt müssten die Zaun– und Toranlage erneuert, der Ablauf tiefergelegt und das Dach des Betriebsgebäudes saniert werden. Vor allem aber benötige man einen besseren Hochwasserschutz. Nachdem bei der letzten großen Überschwemmung große Teile der Anlage „abgesoffen“ seien, müsse sie gegen ein 100-​jähriges Hochwasser tauglich gemacht werden. Die Gesamtkosten liegen bei 278 000 Euro; die Arbeiten sollen je nach Witterung Anfang 2011 beginnen.
Im Zuge der Neugestaltung der Remsstraße im Sanierungsgebiet „Lorch Süd“ muss parallel dazu das vorhandene Kanalnetz saniert werden. Praktisch alle Hausanschlüsse seien schadhaft, erklärte Rainer Ehmann. Der Auftrag für Planung und Ausschreibung ging an das Mutlanger Ingenieurbüro LK&P. Gerhard Hackner erkundigte sich, wie das Interesse am Sanierungsprogramm sei. Bürgermeister Karl Bühler sprach von 18 Interessenten, von denen bereits sieben im Verfahren seien.
Um die letzten Grundstücke im Bebauungsplan „Sonnenweg/​Am Döbele“ bebauen zu können, wurde die Schaffung eines Stichwegs beschlossen. Die Bemerkung von Mario Capezzuto (SPD), man müsse den Bauherren klar machen, dass sie „auf einer ehemaligen Müllhalde bauen“, mochte Bürgermeister Bühler so nicht stehen lassen. Das Gelände sei untersucht und für unbedenklich erklärt worden.
Mit Interesse sahen die Ausschussmitglieder einen Antrag auf Bauvorentscheid für den Um– und Ausbau der ehemaligen „Harmonie“ in der Poststraße. Umstritten war vor allem die Ausweisung von Parkplätzen entlang der Straße. Mario Capezzuto befürchtete, dass da kein Feuerwehrauto mehr durchkomme. Dazu wurde erläutert, dass Teile der Straße auf privatem Grund lägen. Außerdem wäre diese Frage natürlich Bestandteil der späteren eigentlichen Baugenehmigung.