Umschwung im Abtsgmünder Etat

Ostalb

Rems-Zeitung

Bei der Einbringung des Abtsgmünder Haushalts 2011 zeichneten sich positive Tendenzen ab. Neben den Pflichtaufgaben wird vorrangig in das Bildungswesen investiert; – das Gymnasium und das Abwasserkonzept prägen die mittelfristige Finanzplanung.

Mittwoch, 22. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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ABTSGMÜND (fa). Bürgermeister Georg Ruf hat mit seiner 28. Haushaltsrede in Abtsgmünd sein letztes großes Zahlenwerk dem Gemeinderat vorgelegt. Für Kämmerer Tobias Maier war es der zweite Haushaltsplan in der Gemeinde und für den Hauptamtsleiter und zukünftigen Bürgermeister Armin Kiemel die Richtschnur für seine weitere Arbeit.
Der vorliegende Haushalt sei verantwortungsvoll erstellt worden, sei gesetzmäßig, ohne Steuer– und Gebührenerhöhungen und stehe für die große Kontinuität der Kommunalpolitik in der Gemeinde, betonte Bürgermeister Georg Ruf. Der vorliegende Haushaltsplan hat ein Volumen von 27,491 Millionen Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 21,65 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 5,8 Millionen Euro. Die Ersteller rechnen mit einer erfreulichen Zuführungsrate von 945 000 Euro vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt. Im letzten Jahr hatte die Gemeinde noch eine negative Zuführungsrate von 4, 2 Millionen Euro zu verzeichnen.
Trotz günstiger Konjunkturaussichten sind die Gewerbesteuereinnahmen für 2011 mit vorsichtigen 10,8 Millionen Euro eingeplant worden. Davon bleibt jedoch nicht viel übrig, denn die abzuführenden Umlagen belaufen sich auf rund 8,38 Millionen Euro. Abzüglich der Schuldentilgung in Höhe von 200 000 Euro verbleibt die wichtige Nettoinvestitionsrate von rund 745 000 Euro.
Die Jahre 2011 bis 2013 werden vor allem unter dem Sondereinfluss des neuen Gymnasiums stehen, sagte Georg Ruf. Neben dem Neubau hat die Gemeinde gem. Vertrag in den ersten drei Jahren die vollen Kosten für den Betrieb zu übernehmen, die in 2011 mit rund 707 000 Euro, in 2012 mit 822 000 Euro und 2013 nochmals mit 504 000 Euro zu Buche schlagen. Dies sei gut so betonte Ruf, denn dadurch habe die Gemeinde nach kurzer Zeit wieder Freiräume.
Der Baubeginn ist noch im Sommer 20011 vorgesehen. Dafür steht eine Investitionsrate von rund 3,6 Millionen Euro im Haushaltsplan. Für die Finanzierung des Haushaltes 2011 sei jetzt eine Nettokreditaufnahme von 1,445 Millionen Euro nötig, sagte Ruf. Er dankte dem Gemeinderat, dass er bei der Aufgabenpriorisierung der letzten Jahre sehr diszipliniert vorgegangen sei. Auch zukünftig müsse man sich erst an den Pflichtaufgaben und den bereits vertraglich bestehenden Verpflichtungen orientieren.
Er habe sich bei der Aufstellung des Etats selbst bremsen müssen, sagte Ruf. Dies sei keinesfalls der Haushalt eines Bürgermeisters, der es auslaufen lasse, sondern ein innovatives und chancenreiches Kursbuch mit Perspektiven für die Zukunft. Kämmerer Tobias Maier eröffnete seine Etatrede mit dem Zitat — „zwei Gangarten hat das Geld, es kommt langsam und geht schnell“. Er wies darauf hin, dass es noch nie in der Geschichte der Haushaltsplanungen aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so extreme Ausschläge gegeben habe. Man erwarte 2011 eine bessere finanzielle Entwicklung, werde jedoch die Prioritäten weiterhin jährlich neu festlegen müssen.