Arbeitsmarktbericht für Dezember: Aktuell liegt die Arbeitslosenquote in der Region Ostwürttemberg bei 4,5 Prozent

Ostalb

Rems-Zeitung

Auf einen erfreulichen Jahresabschluss kann die Agentur für Arbeit in der Region Ostwürttemberg blicken. Die Arbeitslosigkeit ist leicht gesunken, Stellenangebote gestiegen.

Mittwoch, 05. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTWÜRTTEMBERG (pm). „Die Arbeitslosigkeit in Ostwürttemberg hat sich im Dezember nur leicht verringert; die Quote bleibt bei 4,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies aber ein positives Ergebnis: Im Dezember 2009 lag die Arbeitslosenquote noch bei 5,4 Prozent“, so Hans-​Joachim Gulde, Leiter der Arbeitsagenturen in Ostwürttemberg. In Baden-​Württemberg verblieb die Quote – trotz Zunahme um 544 arbeitslose Personen — bei 4,3 Prozent. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) zum Vorjahr um 29,9 Prozent auf 4.670 Personen, im Bereich der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) verringerte sich der Wert zum Vorjahr um 2,3 Prozent und liegt damit bei 5.750 Arbeitslosen.
Im Ostalbkreis sind 6928 Personen arbeitslos gemeldet, das entspricht einer Quote von 4,2 Prozent (Vormonat 4,3 Prozent). Hiervon werden 3104 Personen (im Vergleich zum Vorjahr — 31,8 Prozent) von der Arbeitsagentur (SGB III) und 3824 Personen (im Vergleich zum Vorjahr –6,7 Prozent) von der ARGE abo (SGB II) betreut. Im Landkreis Heidenheim sind 3492 Personen arbeitslos, dies entspricht einer Quote von 5,2 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent); bei der Arbeitsagentur sind 1566 Personen (im Vergleich zum Vorjahr –26 Prozent) und bei der ARGE Job-​Center 1.926 Personen (im Vergleich zum Vorjahr +7,8 Prozent) arbeitslos gemeldet. Insgesamt ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Ostalbkreis etwas dynamischer als im Kreis Heidenheim.
Bei den Männern kamen 102 Personen in die Arbeitslosigkeit, die Gesamtzahl beträgt jetzt 5295 Personen (Arbeitslosenquote 4,2 Prozent). Bei den Frauen sind 5125 arbeitslos gemeldet (minus 119). Dies entspricht einer Quote von 4,9 Prozent. Bei den Jugendlichen sind 796 arbeitslos gemeldet, hier sank die Anzahl um 22 Personen. Dies entspricht einer Quote von 2,7 Prozent und zeigt weiterhin eine positive Entwicklung auf. Ausländische Arbeitslose sind mit 2064 Personen betroffen; deren Quote ist mit zwölf Prozent weiterhin sehr hoch. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit konnten die Älteren (50 Jahre und älter) erneut nicht profitieren. Hier kamen im Dezember wieder 36 Personen dazu.
Die Zahl der Stellenangebote ist im Dezember wieder angestiegen. So wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit 1042 Stellen neu gemeldet. Dies waren 159 Stellenangebote mehr als im November und sogar 292 mehr als im Dezember 2009. Derzeit stehen insgesamt 2.827 betriebliche Arbeitsangebote zur Verfügung (Bestand). Der Anteil der offenen Stellen im Bestand aus dem Bereich der Zeitarbeit ist wiederum angestiegen und liegt zurzeit bei 48,2 Prozent aller gemeldeten Stellen. Auch im Bereich der Stellenangebote zeigt sich ein differenziertes Bild in beiden Landkreisen. Stieg die Zahl der offenen gemeldeten Stellen im Ostalbkreis um 180 auf 809 Stellen, sank die Zahl im Landkreis Heidenheim um 21 auf 233 Stellen.
„Von den neu hinzugekommenen Arbeitsangeboten (Zugängen) im Agenturbezirk kommen 509 Stellen aus dem Dienstleistungsbereich, 178 aus dem verarbeitenden Gewerbe, 69 aus dem Bereich Handel, 57 aus dem Gesundheits– und Sozialwesen und 42 aus dem Gastgewerbe“, so Hans-​Joachim Gulde zur Entwicklung der Stellenangebote.
In der Hauptagentur Aalen sind 2362 Arbeitslose gemeldet, das sind 17 weniger als im November. In Bopfingen sind 584 Arbeitslose gemeldet, das sind 28 mehr als im Vormonat. Im Geschäftsstellenbereich Ellwangen sind 616 Arbeitslose gemeldet, also sechs weniger als im November. Insgesamt 56 Arbeitslose weniger und damit 3366 Arbeitslose sind in Gmünd gemeldet; dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent wie im Vormonat. Heidenheim hat 3492 gemeldete Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote stieg deshalb und liegt damit bei 5,2 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent).
„Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns: Die Krise hatte uns bis Ende April fest im Griff und Kurzarbeit sowie Arbeitslosigkeit dominierten. Ab Mai wurden, durch einen unerwartet starken Aufschwung bei den Stellenmeldungen, die negativen Schlagzeilen des Arbeitsmarktes durch positive Anzeichen abgelöst. Beschäftigungen konnten nun – allerdings im hohen Maße über Zeitarbeit — wieder aufgebaut werden. Die Arbeitgeber sicherten damit viele Arbeitsplätze über Kurzarbeit in dieser schwierigen Zeit ab. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat in diesem Monat sicherlich auch der frühe und starke Wintereinbruch, der doch in vielen Berufen dazu führte, dass Arbeitslosigkeit bereits im Dezember eingetreten ist. Für 2011 erwarten wir weiterhin einen Aufschwung für den Arbeitsmarkt“, so Gulde.