Segnung von Reitern und Pferden /​Zwischen Wallfahrtskirche, Schloss und Fruchtkasten herrschte Gedränge

Ostalb

Rems-Zeitung

Am Sonntag war Hohenstadt erneut Anziehungspunkt vieler Besucher aus Nah und Fern. Das 359. Patriziusfest wurde dort gefeiert.

Montag, 21. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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ABTSGMÜND-​HOHENSTADT (fa). Zwischen Kirche, Schloss und Fruchtkasten herrschte dichtes Gedränge, die Parkplätze waren knapp und bereits beim festlichen Hochamt, das Prälat Franz Glaser aus Rottenburg zelebrierte, fanden nicht alle Gläubigen einen Platz in der Wallfahrtkirche. Den Gottesdienst umrahmte der Kirchenchor Schechingen mit feierlichem Gesang. Prälat Franz Glaser ging in seiner Festpredigt auf das Leben des Heiligen Patrizius ein. Dieser habe immer im richtigen Augenblick das getan, wozu er von Gott aufgefordert worden sei, sagte er. Dies bedeute auf die heutige Zeit übertragen, dass Kirche und Glauben durch glaubhafte Zeugnisse und Zeugen erneuert und weitergeführt werden müssen. Im Blick auf den Heiligen Patrizius verwies er auf Papst Benedikt, der in seinen einfachen und verständlichen Antworten darauf hinweise, dass Christus das Licht der Welt sei.
Der zweite kirchliche Höhepunkt war am Nachmittag die traditionelle Reiter– und Pferdesegnung auf dem Marktplatz. Bei strahlendem Sonnenschein machten sich gegen 13.30 Uhr rund 40 Reiter auf den Weg um über Börrat nach Hohenstadt zu reiten. Die Prozession begleiteten Pfarrer Andreas Ehrlich und Domkapitular Franz Glaser sowie Pater Johny in einer viktorianischen Kutsche mit. Nach der Prozession über die Fluren um Hohenstadt segnete Pfarrer Andreas Ehrlich die Pferde und deren Reiter.
Leider war es Pfarrer Bruno Hofmann nicht mehr vergönnt, zum 50. Mal hoch zu Roß die Reiterpredigt zu halten. Er verstarb im Dezember vergangenen Jahres im Alter von 83 Jahren. Seine erste Predigt zu Pferde hielt er am 19. März 1961.
Pfarrer Andreas Ehrlich erinnerte in seiner Predigt zur Reitersegnung an Bruno Hofmann. Diese habe immer wieder betont, dass auch die Pferde und die andern Tiere Geschöpfe Gottes seien, bei deren Nutzung der Mensch verantwortungsbewusst mit ihnen umgehen müsse. Pfarrer Bruno Hofmann habe immer in seinen Predigten wieder gesagt, dass Mensch und Natur und dass Mensch und Kreatur miteinander im Einklang sein müssten. Deswegen, so Pfarrer Andreas Ehrlich, segne er heute gerne Pferde und Reiter. Für die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Hohenstadt, segnete Pfarrer Andreas Ehrlich noch eine Statue des Heiligen Florian, der im Feuerwehrgerätehaus aufgestellt werden soll. Musikalisch umrahmte der Musikverein Hohenstadt unter der Leitung von Anne Sauter die Reitersegnung.
Im Fruchtkasten und im aufgestellten Zelt sorgte die katholische Kirchengemeinde mit ihren vielen treuen und emsigen Helfern, dass das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, die schon legendäre und immer mit hochwertigen Preisen sortierte Tombola verlockte zum Loskauf und trug damit zur Unterstützung der Kirchenrenovierung bei. Der 2. Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Wolfgang Pander, freute sich sehr über den guten Besuch des Festes, mit dessen Erlös erneut einige notwendige Reparaturarbeiten an der nunmehr 300-​jährigen Wallfahrtkirche angegangen werden können.