Ingenia-​Forum hilft den Tüftlern in Ostwürttemberg

Ostalb

Rems-Zeitung

Reges Interesse fand Wolfgang Müller, Leiter des eng mit den Themen Patente und Innovationen verbundenen Steinbeis-​Transferzentrums Infothek in Villingen-​Schwenningen, bei den Teilnehmern des ostwürttembergischen „Ingenia-​Forums“.

Freitag, 25. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
96 Sekunden Lesedauer

OSTWÜRTTEMBERG (pm). Umfassend und mit dem nötigen Schuss Humor informierte er über Fördermöglichkeiten für Erfinder und kleine und mittlere Unternehmen.
Den Geldkoffer habe er nicht dabei. Und eigentlich halte er viele Fördermaßnahmen für überflüssig — vor allem, weil hinter ihnen in der Regel ein großer Verwaltungsapparat und ein hoher Aufwand stehen. Es sei aber auch klar, dass wenn es schon Fördermöglichkeiten gebe, man diese auch nutzen sollte.
Müller informierte deshalb die rund 35 Teilnehmer im Heidenheimer Technologiezentrum über ein halbes Dutzend relevanter Förderprogramme und zeigte auf, wo man als Erfinder Acht geben müsse. Als besonders charmantes Projekt lobte er die Innovationsgutscheine des Landes Baden-​Württemberg, die Unternehmen mit maximal 100 Beschäftigten bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen mit bis zu 7500 Euro unterstützen. Erfolgreich seien die Innovationsgutscheine nicht nur wegen ihrer unkomplizierten Antragstellung, sondern auch deshalb, weil man als Antragsteller auf „befreundete“ Unternehmen und nicht auf „abgehobene“ Institutionen zurückgreifen könne. Weitere Programme, die er vorstellte, waren die SIGNO-​Initiative, das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) und die go-​inno-​Innovationsberatung des Bundeswirtschaftsministeriums sowie das Coaching-​Programm des Landes Baden-​Württemberg.
Wie der Weg durch das Dickicht des Förderdschungels aussehen kann, zeigte Wolfgang Heinecker von der Stadt Heidenheim in einem Praxisbeispiel. Bei den Literaturtagen 2010 kam er auf die Idee, ein interaktives Lesezeichen zu erfinden.
Als Weiterführung dieser Idee stellte er dieses dann auch „in groß“ her. Heinecker hat in der Folge ein Patent auf ein Pappkarton-​Faltsystem angemeldet. Bei diesem kommen Pappkarton-​Hüllen zum Einsatz, die trotz identischer Größe in beliebiger Reihenfolge übereinander geschoben werden können.
Daraus ergeben sich Bauteile, die sich beispielsweise im Messebereich und im Objektbau einsetzen lassen. Diese bestechen durch enorme Belastbarkeit, einen geringen Preis und eine einfache Entsorgung.
Die intensive Diskussion und das positive Feedback waren klares Zeichen, dass das Thema Patente und deren Umsetzung in wirtschaftlich erfolgreiche Produkte nach wie vor interessant ist im „Raum für Talente und Patente“. Für die regionale Wirtschaftsförderung WiRO und die Stadt Heidenheim als Organisatoren ist dies Ansporn, auch in Zukunft informative und spannende Gelegenheiten zum Austausch anzubieten.

Alle Interessierten können sich dazu bei der WiRO, Telefon: 0 71 71/​9 27 53 – 0, E-​Mail: wiro@​ostwuerttemberg.​de, melden.