Regina und Anton Schäfer alias Donez und Gina feiern heute ihre Goldene Hochzeit

Ostalb

Rems-Zeitung

Voller Dankbarkeit blicken Regina und Anton Schäfer aus Heubach auf die vergangenen 50 Jahre zurück. Heute feiern die beiden, die vielen auch als „Gina und Donez“ bekannt sind, ihre Goldene Hochzeit.

Donnerstag, 05. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
151 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (dig/​nb). „Wenn man zusammen über ein Feuer springt, dann ist das eine Bindung fürs Leben“ – ein Spruch, der sich bei Regina und Anton Schäfer, die seit zehn Jahren in Heubach wohnen, bewahrheitet hat. Kennengelernt haben sich die Beiden bei der Sonnwendfeier 1956 auf dem Himmelreich. Es war damals Tradition, dass sich ein Junge ein Mädchen schnappte, das ihm gut gefiel und immer dann, wenn das Feuer gerade am Erlöschen war, mit ihr darüber sprang. Der damals 19-​jährige Anton hatte von Anfang an ein Auge auf die 14-​jährige Regina geworfen und so war für ihn schnell klar, dass er nur mit ihr über das Feuer springt.
Sie sei ziemlich überrascht gewesen, so Regina Schäfer. Aber wer wäre das nicht, wenn ein wildfremder Bursche einen auf einmal an der Hand packt. Doch auch die junge Frau schloss ihn schnell in ihr Herz. Es dauerte nicht lange, bis aus Freundschaft Liebe wurde – fünf Jahre nach ihrem gemeinsamen Sprung über das Feuer heirateten sie – am 5. Mai 1961 fand die standesamtliche Hochzeit statt, am 6. Mai die kirchliche Hochzeit in der Franziskanerkirche. Genau hier wollen die beiden morgen im Rahmen eines Gottesdienstes auch ihre Goldene Hochzeit feiern. „Das war uns ein Bedürfnis“, so Regina Schäfer. Sie und ihr Mann möchten Gott für die wundervolle Zeit danken, die sie beide miteinander erleben durften.
Mit der Musik, eine große Leidenschaft, die beide verbindet, bereiteten sie in den vergangenen Jahren auch zahlreichen anderen Menschen viel Freude. Als sie vor 52 Jahren bei einem Familienabend gemeinsam Lieder sangen, waren die anderen hin und weg und kurz darauf wurden „Gina und Donez“ geboren.
Er mit seiner Tenor und seine Frau mit ihrer Alt-​Stimme wirken zusammen einfach fantastisch. Kein Wunder, dass sie überall auf große Resonanz stießen. Zunächst traten sie in der weiteren Umgebung auf, durch Mund-​zu-​Mund-​Propaganda wurden sie auch in Schwäbisch Gmünd rasch bekannt. Bis zum 70er-​Fest sangen sie öffentlich, überwiegend Folklore-​Lieder. Nun veranstalten sie vor allem in Altersheimen Singabende. Und Anton Schäfer, der auch stets Gitarre spielt, führt zudem Singstunden bei den Albvereinen Waldhausen, Lindach und Alfdorf durch.
Hinter dem Paar liegt nicht nur eine musikalische, sondern auch eine sehr arbeitsreiche Zeit. Anton Schäfer war viele Jahre als Heilerziehungspfleger auf dem Elisabethenberg tätig, gelernt hatte er zudem die Berufe des Etuimachers und Maschinenbauers. Seine Frau widmete sich 13 Jahre dem Haushalt und den Kindern. Ihre Mutter sei mit 28 Jahren schon Witwe gewesen und habe allein für den Lebensunterhalt sorgen müssen. So seien sie und ihre Schwester oftmals alleine zuhause gewesen, erinnert sich Regina Schäfer. „Das wollte ich meinen Kindern ersparen.“ Als die zwei Töchter und der Sohn dann älter waren, arbeitete sie als Verkäuferin. Nach drei Jahren folgte die Umschulung zur Küchenplanerin – zunächst war sie in Gmünd, später in Göppingen tätig. Später folgte eine Umschulung zur Bürokauffrau – acht Jahre war Regina Schäfer in diesem Beruf tätig.
Neben dem Gesang nahm sich das Ehepaar auch stets Zeit, um mit dem Albverein zu wandern, bevorzugt in der näheren Umgebung. „Es ist von Vorteil, wenn man das gleiche Hobby hat“, so Regina Schäfer. Wichtig sei in einer Ehe aber auch, dass jeder seinen persönlichen Freiraum habe. „Jeder hat seinen Stammtisch“, erzählt sie. „Man muss ja nicht immer zusammenhängen wie eine Klette.“
Dem Anderen genug Freiraum zum Luft holen lassen und immer dafür sorgen, dass man etwas hat, das einen verbindet, ist den Beiden sehr wichtig. In ihrem Fall ist eben die Musik ihr gemeinsames Stück vom Glück.