Tierheim Dreherhof: Finanzielle Situation spitzt sich zu

Ostalb

Rems-Zeitung

„Die Situation des Tierschutzvereins, insbesondere im Tierheim Dreherhof, ist schwierig“, stellte der Vorsitzende des Tierschutzvereins Ostalb, Uwe Pöschl, zu Beginn seines Jahresberichts in der Mitgliederversammlung fest

Samstag, 07. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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. OSTALBKREIS (pm). Zuvor hatte er die Mitglieder im Ostalbkreishaus begrüßt und Josef Gutknecht als Vertreter des Ostalbkreises willkommen geheißen. Pöschl blickte auf die Aktivitäten im Jahr 2010 zurück und bedankte sich beim Team des Dreherhofes und den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihre engagierte Arbeit. Ebenso den vielen Spendern, die mit zum Teil namhaften Beträgen die Arbeit zum Wohle der Tiere unterstützten. Die wirtschaftliche Situation des Vereins werde trotzdem zunehmend schwieriger. Nach wie vor sei das Tierheim Dreherhof überfüllt, hauptsächlich wegen der ständig zunehmenden Katzenpopulation und der Abgabe von Tieren aus teilweise sehr fadenscheinigen Gründen. Dies führe bei längerer Verweildauer zu immer höheren Futter– und Tierarztkosten. Hinzu kämen erhöhte Heizkosten und Frostschäden aufgrund der strengen Winter der vergangenen Jahre. Der Zuschuss des Ostalbkreises zum Betrieb des Tierheimes sei bei weitem nicht kostendeckend mit der Folge, dass sich das strukturelle Defizit kontinuierlich ausweite. In der Vergangenheit habe man dieses Defizit vielfach durch Spenden und größere Nachlässe auffangen können. Wenn aber, wie in den letzten zwei Jahren, die Nachlässe ausblieben, spitze sich die Lage bedrohlich zu. In anderen Landkreisen hätten mehrere Tierschutzvereine deshalb bereits Insolvenz beantragen müssen. Pöschl kam weiter auf die provisorische, nicht zufrieden stellende Unterbringung der vielen Katzen in den alten Hundehäusern zu sprechen. Hier müsse in Abstimmung mit dem Ostalbkreis mittelfristig eine Erweiterung oder besser ein Neubau eines Katzenhauses in Betracht gezogen werden, um eine artgerechte Unterbringung der Tiere zu gewährleisten. Aktuell seien nach einer Beschlagnahme 20 Rottweiler im Tierheim untergebracht worden. Damit habe man auch bei den Hunden die Kapazitätsobergrenze erreicht. Aber auch Erfreuliches könne vermeldet werden: Das Tierheim Dreherhof sei in das Programm „Tierheime sollen schöner werden“ des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz aufgenommen worden. In enger Abstimmung mit dem Ostalbkreis würden Mittel aus diesem Förderprogramm für die dringend notwendige Dach– und Fassadensanierung des Tierheimgebäudes eingesetzt. Zwei besondere Jubiläen können in diesem Jahr mit einem Tag der offenen Tür im Tierheim Dreherhof am 11. September 2011 gefeiert werden: das 30-​jährige Bestehen des Tierheims Dreherhof und 55 Jahre Tierschutzverein. Zuschuss des Ostalbkreises zum Betrieb des Tierheimes bei weitem nicht kostendeckend Eine tadellose Kassenführung konnten die Rechnungsprüfer Martha Salat und Siegfried Matla der Schatzmeisterin Hadwig Wagenblast bescheinigen, die ihren Bericht wie immer kurz und anschaulich vortrug. Anschließend sprach der Vertreter des Landkreises, Josef Gutknecht, ein kurzes Grußwort und bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Tierschutzvereins. Er konnte zusagen, dass die Arbeiten am Dach und der Fassade des Tierheims rechtzeitig vor dem Tag der offenen Tür im Dreherhof abgeschlossen sein werden. Gutknecht führte auch die Entlastung durch. Er konnte dabei die einstimmige Entlastung des Vereinsvorstandes feststellen. Bei den durch Zeitablauf erforderlich gewordenen Wahlen wurden Monika Gärtner als Schriftführerin, Ulrike Böckler als Beisitzerin und Petra Bader als Mitglied im Verwaltungsrat jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Zum Abschluss der Versammlung gab es noch einen interessanten und kurzweiligen Vortrag über die – ebenfalls ehrenamtliche – Arbeit und Einsätze der Rettungshundestaffel Ostwürttemberg.