Mühlentag am Pfingstmontag

Ostalb

Rems-Zeitung

Am Pfingstmontag, 13. Juni,ist wieder was los am Mühlenwanderweg im Schwäbischen Wald.Mühlen sind wieder geöffnet undkönnen besichtigt werden.

Freitag, 10. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
130 Sekunden Lesedauer

ALFDORF (pm). Um elf Uhr findet bei der Hagmühle (Alfdorf) die offizielle Eröffnung des 18. Mühlentages statt. Bereits um zehn Uhr laden die evangelischen Gemeinden zur „Kirche im Grünen“ bei der Hagmühle, Voggenbergmühle und Hundsberger Mühle ein.
Offiziell in Betrieb geht am Mühlentag die Audiotour am Mühlenwanderweg. Hightech und technisches Denkmal ergänzen sich! Was bisher nur in Museen mit eigens dafür vorgesehenen Leihgeräten möglich war, wird nun in die freie Landschaft verlegt. Wer im Schwäbischen Wald vor einer Mühle steht und mehr über diese erfahren möchte, kann spontan über das Handy Wissenswertes erfahren. Die Telefonnummer ist auf den Informationstafeln angebracht, die an den jeweiligen Mühlen im Vorjahr angebracht wurden. Der Service aller Tondateien ist kostenlos, lediglich die individuellen Telefongebühren fallen an. Initiiert und finanziell gefördert wurde das Projekt von der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald.
Die rund zweiminütigen Erläuterungen geben Auskunft über Baugeschichte oder über das einstige Leben in der Mühle. Da erfährt der Wanderer etwa, wie eine Gemeinschaftsmühle betrieben wurde, was es mit Elevatoren auf sich hat oder wie es kam, dass Müller lange Zeit als unehrlich galten. Aber Vorsicht, im Schwäbischen Wald gibt es auch noch manches Funkloch. Deshalb war es der Geschäftsführerin der Fremdenverkehrsgemeinschaft, Barbara Schunter, wichtig, alle Hördateien auch übers Internet zur Verfügung zu stellen. Somit können die Tondateien über den heimischen Computer angehört und herunter geladen werden. Unter www​.schwae​bis​cher​wald​.com kann der Flyer mit den Telefonnummern abgerufen werden.
Bereits zum 18. Mal sind die Mühlen am Mühlenwanderweg in den Gemeinden Alfdorf, Gschwend und Kaisersbach am Mühlentag geöffnet. Eine Besichtigung ist sonst unterjährig nicht möglich. An der Meuschen– und Menzlesmühle finden den ganzen Tag Führungen statt. Aber auch die Hagmühle und Ebersbergmühle können besichtigt werden. Die Voggenbergmühle ist die letzte noch gewerbliche Mühle am Mühlenwanderweg. Im Rahmen der „Gläsernen Produktion“ wird den Besuchern alles rund ums Korn und Mehl gezeigt und erklärt.
Dank der Unterstützung durch die Gemeinde Alfdorf läuft wieder ausreichend Wasser zur Heinlesmühle und treibt somit die beiden mächtigen Wasserräder an. Nach dem Hochwasser im Januar war der Mühlkanal fast vollständig mit Sand gefüllt, so dass zu wenig Wasser auf die Schaufeln kam.
Besonders stark durch das Jahrhunderthochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde die Hummelgautsche. Nach diversen kleineren Überschwemmungen in den Vorjahren stand in diesem Jahr sogar das im Obergeschoss stehende Sägegatter unter Wasser. Deshalb muss das Mühlengebäude umfänglich renoviert werden. In die Jahre gekommen ist das Mühlrad, das ebenfalls erneuert werden sollte. Dafür stehen die Rentner um den passionierten Mühlenbauer Eberhard Bohn schon in den Startlöchern.
Aber auch an der Meuschenmühle ist der Mühlkanal zwischenzeitlich zugewachsen und verlandet. Außerdem ist der Damm am aufgestauten Mühlensee undicht. Also auch hier gibt es viele Arbeit, damit wieder ausreichend Wasser vom Eisenbach das Mühlrad antreiben kann.
Ebenfalls am Mühlentag machen die Rümmelinsmühle in Murrhardt und die Ölmühle in Rudersberg-​Michelau mit. Am Mühlentag fährt übrigens die historische Dampfbahn von Schorndorf nach Welzheim. Von dort aus ist der Mühlenwanderweg gut mit dem Fahrrad oder auf Schusters Rappen zu erreichen.

Weitere Informationen gibt es unter www​.schwae​bis​che​-wald​bahn​.de
und zum Mühlenwanderweg unter
www​.muehlen​wan​der​weg​.com.