30.000 Euro für Projekte gegen die Arbeitslosigkeit

Ostalb

Rems-Zeitung

Der Förderverein Regionales Bündnis für Arbeit unterstützt vier Arbeitslosenprojekte im Kreis mit insgesamt 30 000 Euro, hat der Vorstand in seiner jüngsten Sitzung beschlossen

Mittwoch, 15. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (an/​tu). Damit hat das Bündnis seit seiner Gründung Anfang 1998 fast eine halbe Million Euro für den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aufgebracht.
Obwohl die Konjunktur gut laufe und die Arbeitslosigkeit zurückgehe, dürfe man sich nicht täuschen lassen, sagten der Vorsitzende, der katholische Dekan Dr. Pius Angstenberger, und seine Stellvertreterin, die Wasseralfinger Pfarrerin Ursula Richter. Es gebe nach wie vor Menschen, die durch das soziale Netz fallen, insbesondere Langzeitarbeitslose. Um das Augenmerk der Öffentlichkeit auf sie zu richten und ihnen zu helfen, wollen Landkreis und Bündnis für Arbeit im Herbst eine neue Aktion starten.
Die jetzt bewilligten 30 000 Euro kommen in erster Linie jungen Menschen zugute. So bekommt das Berufsausbildungswerk (BAW) Aalen 8000 Euro für sein so genanntes Kümmererprojekt. Die Idee, sich besonders der Ausbildungsvermittlung junger Menschen anzunehmen, wurde im Bündnis geboren und seit 1998 mit insgesamt rund 135 000 Euro gefördert. Mit herausragendem Erfolg, wie Schriftführerin Hildegard Seibold deutlich machte. Fast 4000 junge Menschen wurden seither beraten, knapp 1400 konnte in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden. Konkret geht es darum, mit Schülern an den drei Berufsschulzentren im Kreis berufsvorbereitende Angebote und berufliche Perspektiven zu entwickeln, so dass am Ende des Schuljahres klar ist, wohin die Reise geht. Angstenberger: „Diese menschliche Begleitung ist sehr wertvoll, damit junge Menschen den Start ins Leben schaffen.“
Ebenfalls ein „Kind“ des Bündnisses ist das Projekt, in dem es unter dem Dach des Ausbildungsrings Ostwürttemberg darum geht zu vermeiden, dass junge Menschen ihre Ausbildung abbrechen. Darum kümmert sich eine Mitarbeiterin des Ausbildungsrings, die als Ausbildungsbegleiterin am Beruflichen Schulzentrum in Aalen arbeitet. Ebenfalls mit großem Erfolg, wie Ursula Richter verdeutlichte. Von den 54 Lehrlingen, die die Mitarbeiterin vergangenen Jahr betreut hat, haben 33 ihre Ausbildung fortgesetzt, einige haben den Ausbildungsberuf beziehungsweise –betrieb gewechselt, nur fünf haben die Lehre tatsächlich geschmissen. Damit liegt die Erfolgsquote bei 90 Prozent. Inzwischen gibt es sogenannte Seniorbegleiter, die bereits aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und sich ehrenamtlich um einzelne Jugendliche kümmern. Das Bündnis fördert die Bemühungen mit 10 000 Euro.
Geld für die A.L.S.O. und
das Projekt „New Limes“
Die Arbeitslosenselbsthilfeorganisation also in Schwäbisch Gmünd erhält für ihr Projekt Teilzeitausbildung 8000 Euro, teilte Kassierer Dieter Sorg mit. Dabei geht es darum, jungen, zum Teil allein erziehenden Frauen eine Ausbildung zu ermöglichen oder sie in die Lage zu versetzen, eine Ausbildung zu machen. Dabei wird schulische Qualifizierung nachgeholt, aber auch Selbstbehauptung und Umgang mit den neuen Medien werden beispielsweise trainiert. Für die Frauen wird bei Bedarf eine Kinderbetreuung organisiert. Auch dieses Projekt verzeichnet beachtliche Erfolge, unterstrich Sorg.
4000 Euro bekommt schließlich die Gmünder Gruppe New Limes für ihr Projekt „Spielend zum Beruf — Berufsvorbereitung mit kreativen Ideen.“ Zugute kommt es, wie Dekan Angstenberger sagte, arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren. Sie entwickeln unter Anleitung gemeinsam mit Künstlern eine große Kulturveranstaltung und sollen so eine Perspektive auf dem Ausbildungs– und Arbeitsmarkt erhalten. Außerdem sollen sie konkrete kreative Mitwirkungsmöglichkeiten erleben und so eine hohe Identifikation mit der Arbeit schaffen.

Dem Förderverein Regionales Bündnis für Arbeit gehören 224 Organisationen im Kreis an, darunter zahlreiche bürgerliche Gemeinden sowie katholische und evangelische Kirchengemeinden, Betriebe, Gewerkschaften und der Ostalbkreis, außerdem 315 Einzelpersonen. Im Schnitt fördert das Bündnis jährlich Arbeitslosenprojekte mit 30 000 Euro. Gegründet wurde das Bündnis 1998 mit dem Ziel, die hohe Arbeitslosigkeit im Ostalbkreis zu bekämpfen.