26,62 Prozent der Arbeitnehmer 50 Jahre und älter

Ostalb

Rems-Zeitung

Wollen die Unternehmen im Ostalbkreis konkurrenzfähig bleiben, müssen sie das Potential ihrer älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker nutzen. Darauf macht die AOK aufmerksam.

Donnerstag, 11. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
73 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). „Schon heute sind laut Statistischem Landesamt 26,62 Prozent der Arbeitnehmer im Ostalbkreis 50 Jahre und älter. Jeder Vierte davon wird wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig in Ruhestand gehen — und qualifizierter Nachwuchs wird aufgrund des demografischen Wandels nicht in dem Maße zur Verfügung stehen“, sagt Jörg Hempel, der Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg. Aus Sicht der AOK müssen sich die Unternehmen deshalb intensiver um die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern.
„In unserer heutigen Gesellschaft wird Altern gleichgesetzt mit Krankheit, geringer Leistungsfähigkeit und Innovationsfeindlichkeit“, sagt Hempel. „Dabei bringen ältere Arbeitnehmer Erfahrung, Weisheit und Weitsicht in den Beruf ein. Es muss Ziel der Unternehmen werden, dieses Potential möglichst lange zu nutzen.“ Ein wichtiger Erfolgsfaktor der Zukunft werde deshalb das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) sein, denn „gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind motivierter und gehen tendenziell später in den Ruhestand“, so Hempel weiter.
Im ersten Halbjahr haben im Ostalbkreis jedoch nur 26 Unternehmen Angebote der AOK zum betrieblichen Gesundheitsmanagement in Anspruch genommen. „Besonders in Zeiten, in denen der Stress am Arbeitsplatz und Ausfallzeiten wegen Depressionen und psychischen Erkrankungen immer weiter steigen, ist eine strukturierte Gesundheitsförderung im Betrieb unerlässlich“, warnt Hempel. 8,8 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage im Ostalbkreis 2010 seien auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Insgesamt konnten nach Zahlen der AOK Ostwürttemberg 57,6% der Arbeitnehmer im letzten Jahr an 13,2 Tagen nicht zur Arbeit erscheinen. Grund dafür seien zum großen Teil ungünstige Arbeitsumstände.
Jörg Hempel: „Dabei kann schon eine geringe Investition hohe Folgekosten aufgrund langer Ausfallzeiten minimieren. Wir unterstützen Betriebe dabei, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu identifizieren und abzubauen.“ Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin seien 30 bis 40 Prozent der Arbeitsunfähigkeitszeiten durch Maßnahmen der Unternehmen vermeidbar.