Mutlanger Haushalt 2013 ohne große Investitionen /​Schwerpunktthemen sind Ortsmitte und Kinderbetreuung

Ostalb

Rems-Zeitung

Wie berichtet steht ein Atempausejahr für Mutlangen an. Die guten Jahre wurden für große Investitionen genutzt; doch auch 2013 gibt es dem Haushaltsplan zufolge einiges zu tun: Stichworte sind die Kinderbetreuung.Buschäcker, Lärmschutz, Kläranlage,Ortsmitte, Pfersbacher Ortsdurchfahrt und der Kindergarten St. Elisabeth. Wichtiges Thema, so wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung außerdem deutlich, ist grundsätzlich die Kinderbetreuung.

Mittwoch, 23. Januar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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MUTLANGEN (bt). Der Haushalt 2013 hat ein Volumen von rund 16,4 Millionen Euro, 407 811 Euro weniger als im Vorjahr. Davon gehen 14,398 Millionen Euro an den Verwaltungshaushalt, mehr als 2012 (13,502 Millionen). Dass sich die laufenden Ausgaben erhöht haben, ist dem Haushaltsplan zufolge der deutlich angewachsenen Infrastruktur mit entsprechenden Mehrausgaben zuzuschreiben: Kleinkindbetreuung, Mutlanger Forum, Dorfhaus Pfersbach, Franziskus-​Gymnasium etc. Auch die Personalausgaben erhöhen sich, vor allem durch die Lohnsteigerungen in Anlehnung an den Tarifvertrag, um fast genau 100 000 Euro.
Eingespart, und zwar deutlich, wird im Vermögenshaushalt, der von 3,37 Millionen im vergangenen Jahr auf 2,07 Millionen eingedampft wurde. So kann denn auch die bemerkenswerte Summe von 904 473 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Kredit wird in diesem Jahr keiner aufgenommen. Als Nettoinvestitionsrate, also das, was wirklich eingesetzt werden kann, um die Gemeinde voranzubringen, ergibt das 675 265 Euro. Damit kann dann ab 2014 wieder verstärkt investiert werden, wobei am Dienstag Verwaltung und Fraktionen deutlich machen, dass Projekte Priorität haben, die die Zukunft der Gemeinde sichern bzw. mit künftigen Einsparungen verbunden sind. Grundsätzlich nutzt Mutlangen dieses „Atempausejahr“ (Kämmerer Friedrich Lange), ihre in den vergangenen Jahren erhöhte Verschuldung abzubauen. Ende des Jahres liegt sie wohl bei 4,14 Millionen Euro, bzw. mit 629 Euro pro Einwohner deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Bürgermeister Sseyfried: „Wir werden auch künftig im Wettbewerb der Kommunen bestehen.“

Die großen Projekte 2013 wurden bereits im Vorjahr begonnen oder werden in den kommenden Jahren weiterfinanziert. Buchstäblich zentraler Punkt ist die Ortsmitte, in die mit Grunderwerb, Zuschüssen, Straßensanierung und anderem weit über eine Million investiert werden soll; allein für den Bau eines öffentlichen Platzes sind bis 2015 601 800 Euro vorgesehen; 2013 sind 135 000 Euro eingestellt. Insgesamt kostet die Sanierung der Erschließungsanlagen im Baugebiet „Buschäcker“ mit der Sanierung der Rechberg-​, Hohenstaufen– und Stuifenstraße heuer 531 450Euro. Der verbesserte Lärmschutz an der Haselbachtalbrücke der B298 wird nachfinanziert (220 000 Euro). Der Grunderwerb im Baugebiet Erlenwiesen schlägt dieses Jahr mit 120 000 und insgesamt mit 1,278 Millionen Euro zu Buche. 110 000 Euro werden für Verbesserungen in der Kläranlage im Haselbach bereitgestellt. Die Ortsdurchfahrt Pfersbach kostet 2013 erste 77 000 Euro. Finanziert wird nicht zuletzt der Umbau des Kindergartens St. Elisabeth zur dringend benötigten Ganztagesbetreuung (388 000 Euro). Grundsätzlich werden, so machte Bürgermeister Seyfried am Dienstag erneut deutlich, Betreuung und Bildung die Themen der Zukunft sein: In diesem investitionsarmen Jahr wird außerdem die Realschulküche erneuert (40 000 Euro) und damit begonnen, das Dach des Kindergartens Don Bosco zu sanieren (insgesamt 116 000 Euro). Eine der größten Investitionen der vergangenen Jahre galt dem Franziskus-​Gymnasium.
Auch aus einem weiteren Grund ist die Kinderbetreuung in diesem Jahr so wichtig – ab 1. August besteht ein einklagbarer Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr. In der Mutlanger Kinderkrippe Lämmle wurden im April letzten Jahres die ersten Krippengruppen eingerichtet. In allen vier Gruppen wird bereits in diesem Jahr die maximale Auslastung erreicht. Darüber hinaus existiert eine Warteliste Mutlanger Eltern mit Platzanfragen, die die Kinderkrippe noch nicht wunschgemäß erfüllen konnte. Der Aufnahmestopp für auswärtige Kinder, so zeichnet sich ab, bleibt bestehen. Nach den vorliegenden Anmeldezahlen können aktuelle Anfragen für 2013 nur befriedigt werden, wenn die jetzigen kleinen Nutzer das Lämmle früher als geplant verlassen. Wächst der Bedarf weiter, dürfte eine weitere Gruppe notwendig werden. Unter Berücksichtigung weiterer Anfragen ließe sich sofort eine weitere Gruppe füllen; in reaktivierten Gruppenräumen im alten Lammgebäude (Sanierungsgebiet Ortsmitte III) ließe sich unter Umständen eine fünfte Gruppe unterbringen. Möglich wäre auch, die Kindertagespflege auszubauen – die Grundlagen hierfür wurden durch die Zusammenarbeit mit dem Kinderstüble e.V. gelegt. Um eine Überbelegung des „Lämmle“ zu vermeiden, könnten auch die Aufnahmekriterien der Kindergärten (Vollendung des dritten Lebensjahres) überdacht werden.