IHK-​Jahresempfang mit viel politischer Prominenz

Ostalb

Rems-Zeitung

OSTWÜRTTEMBERG (has). Alles was Rang und Namen hat, aus Politik und Wirtschaft, sah man gestern Abend beim Neujahrsempfang der Industrie– und Handelskammer Ostwürttemberg in Heidenheim. Allein die „hochrangigen“ Gäste aufzuführen würde den Umfang auf dieser Seite sprengen. Trotzdem kam IHK-​Präsident Helmut Althammer nicht umhin, neben dem Festredner des Abends, Prof. Dr. sc. tech. Dr. h. c. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, auch einige Ehrengäste namentlich zu begrüßen. So zum Beispiel den neuen Kultusminister Andreas Stoch oder den Regierungspräsidenten Johannes Schmalzl.

Samstag, 02. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Althammer beleuchtete zunächst die aktuelle wirtschaftliche Lage („unsere Wirtschaft ist in einer guten Verfassung“), die Beschäftigung bewege sich auf hohem Niveau und die Zahl der Ausbildungsverträge in der IHK Ostwürttemberg zeige den höchsten Stand überhaupt, so dass schlussendlich ein „Wirtschaftswachstum herauskomme“.
Mit Blick auf das laufende Jahr sagte Althammer, dass die deutsche Wirtschaft weiter wachse, allerdings mit gebremster Dynamik. Die Unternehmen in Ostwürttemberg hätten weiterhin einen wettbewerbsstarken industriellen Kern, der nicht nur europa-​, sondern weltweit seinesgleichen suche. Eine weitere gute Nachricht sei, dass die Unternehmen weltweit immer mehr Märkte bearbeiten als noch vor Jahren. Althammer: „Die Risikostreuung wird größer!“
Das tragende Fundament sei die Industrie. Man müsse alles dafür tun, dass die Industrie als Kraftzentrum die Voraussetzungen findet, die sie braucht. Eine der Ursachen für die gute Entwicklung in der Vergangenheit seien die teils unpopulären Reformen am Arbeitsmarkt vor fast zehn Jahren gewesen. Die Agendapolitik des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder habe dazu geführt, dass es erstmals gelungen sei, die zuvor ständig zunehmende Sockelarbeitslosigkeit abzubauen. Diese Reform habe zu einer Trendwende am Arbeitsmarkt geführt.
Mit Blick in die Zukunft meinte der IHK-​Präsident, dass die Unternehmen die hohen Energiepreise als großes Geschäftsrisiko sehen. Um eine preiswerte Stromversorgung zu gewährleisten, müssten Hemmnisse für einen breiten Energiemix beseitigt werden. Nach Auffassung der IHK ist eine Senkung der Stromsteuer der schnellste und einfachste Weg. „Energieversorgung ist ein Standortfaktor ersten Ranges.“
Ein weiteres Topthema sei die Fachkräftesicherung. Die Herausforderung sei, genügend Qualifizierte zu haben, um unseren Wohlstand zu behaupten.
In den Unternehmen werde hart an der Wettbewerbsfähigkeit gearbeitet. Rund die Hälfte aller innovationsaktiven Unternehmen wollen ihre Innovationsanstrengungen ausbauen. Im Vergleich zu den Vorjahren sei die Dynamik aber etwas geringer. Die Voraussetzung für Innovation müsse durch Bildung und Ausbildung der Kinder geschaffen werden.
Die IHK sei in ihrer 145-​jährigen Geschichte noch nie so nah an den Themen von Schulen und Schulpolitik gewesen. Jede allgemeinbildende Schule konnte mindestens einen Partner aus der Wirtschaft vertraglich an sich binden.
Wer aber von Innovation und Bildung spreche, müsse auch an Höchstqualifizierte denken, die diese Innovation vorantreiben. Althammer: „Nur wenn es uns gelingt, unsere klügsten Köpfe auch in die richtigen Studienfächer zu bringen, werden wir unsere Ziele erreichen.“ Eine seiner zentralen Aufgaben sehe er darin, dass die IHK dafür sorgen muss, dass möglichst alle Jugendlichen nicht nur einen Schulabschluss sondern auch einen Ausbildungsabschluss erzielen.
Damit konnte Althammer zum Ehrengast, Prof. Dr. Hippler, überleiten, der über viele Jahre Jugendliche fördert, ausbildet und ihren Reifeprozess begleitet und weiß, wie wichtig dies für unsere Gesellschaft ist. Heute ist Prof. Hippler als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz der Sprecher für rund 270 Hochschulen. Jetzt wolle man von ihm gerne mehr erfahren, wie Bildung und Forschung im Land weiter betrieben werden kann.