Ein Konzept für Beuren

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Stadt will ihre dörflichen Teile pflegen, der kleine Weiler Beu-​ren soll ein dörfliches Entwicklungskonzept erhalten. Dessen Grundsätze beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag. Es soll als Grundlage für die Entscheidungen des Gemeinderats und seiner Ausschüsse dienen.

Donnerstag, 21. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (rw). Bürgermeister Frederick Brütting wertete das bislang Geschehene als Beispiel von Bürgerbeteiligung. Im Feuerwehrhaus fand Ende Januar ein Workshop statt, zu dem alle Bewohner von Beuren eingeladen waren. In zwei Arbeitsgruppen wurden Fragen der baulichen Entwicklung und der Wasserversorgung gemeinsam diskutiert.
Noch heute prägen Hofstellen den kleinen Teilort, in dessen Mitte die Wendelinskapelle aus dem frühen 16. Jahrhundert steht. Durch den Wandel der Landwirtschaft wurden größere Stallungen und Silos notwendig, eine befindet sich derzeit im Bau. Was den Wohnungsbau anbelangt, sind in den vergangenen 20 Jahren nur zwei Vorhaben realisiert worden. Aktuell besteht eine Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienhauses im Außenbereich, das nicht privilegiert ist. Die Bevölkerung hat sich im selben Zeitraum laut Verwaltung „leicht rückläufig“ von 48 Einwohnern im Jahr 1983 auf heute 31 verringert – de facto ein Schwund von 40 Prozent.
Als Grundsätze wurden u. a. formuliert der Erhalt der Bevölkerungsanzahl bzw. leichte Steigerung, Erhalt der baulichen Charakteristika von Hofstellen und der Erhalt des Dorfkerns. Eingriffe in den Außenbereich sollten „weitgehend“ vermieden werden, Konzentration auf das historisch gewachsene Dorfgebiet wird bevorzugt, ebenso die Sanierung der bestehenden Bausubstanz.
Stadtrat Manfred Schmidtke (UB/​SPD) forderte eine präzisere Fassung der Grundsätze: Das Wort „weitgehend“ sollte gestrichen werde, sonst mache man bei den Eingriffen im Außenbereich „ein Fass auf.“ Es sei ein schwieriges Thema, fand Stadtrat Roland Hegele (CDU), „jeder redet drumherum. In Beuren ist alles Außenbereich.“ Sein Vorschlag: Jede Hofstelle solle ein weiteres Wohngebäude errichten können. Karl Grötzinger und Fritz Krauß (BL) plädierten für die Betrachtung der Einzelfälle, es handle sich um gewachsene Strukturen. Krauß: „Es ist ganz wichtig, dass die Beurener mitmachen.“ Eine Abgrenzungssatzung werde wegen gesetzlicher Vorgaben wohl nicht funktionieren, so der Bürgermeister. Schmidtkes erster Antrag, das Wort „weitgehend“ zu streichen, fand keine Mehrheit. Einstimmig wurde sein Vorschlag angenommen, das konkrete Bauvorhaben nach Beratung im Bauausschuss im Gemeinderat zu behandeln.
Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, für den Ortsteil Beuren die Aufnahme in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum für 2014 zu beantragen