Besser wohnen in den Ostalb-​Städten

Ostalb

Rems-Zeitung

Bestanden. Aalen, Schwäbisch Gmünd, Ellwangen und Heidenheim dürfen ab sofort mit dem Prädikat „Ausgezeichneter Wohnort für Fach– und Führungskräfte“ für sich werben.

Freitag, 22. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
93 Sekunden Lesedauer

Von Ulrich Geßler
OSTWÜRTTEMBERG. Klaus Moser, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, hat die Urkunde am Donnerstag drei Oberbürgermeistern und der Ersten Bürgermeisterin von Aalen überreicht.
Noch ein Audit? Die Frage stellte sich den Stadtverwaltungen als die IHK mit diesem Ansinnen an die vier Großen Kreisstädte herantrat. Doch die Kammer wusste die Rathauschefs zu überzeugen, geht es doch darum, Fach– und Führungskräfte nach Ostwürttemberg zu holen. Was sich als ziemlich problematisch erweist, besonders wenn es darum geht, die Ehepartner zu überzeugen. „Ostwürttemberg hat ganz anders als der Bodensee oder der Schwarzwald kein positives Image“, brachte Moser das Problem auf den Punkt.
Die Problematik kennt Aalens Erste Bürgermeisterin Jutta Heim-​Wenzler aus eigener Erfahrung. Sie zog vor fünf Jahren auf die Ostalb. Mehrfach sei sie damals darauf angesprochen worden, wie sie aus dem Raum Stuttgart in diese Region ziehen könne. Nie sei sie indes nach ihrer beruflichen Perspektive gefragt worden. Dabei, so weiß die Bürgermeisterin, hat Ostwürttemberg durchaus seine Stärken. Etwa ein starkes Wir-​Gefühl. Das bestätigt Sebastian Gries von Kohl & Partner. Das Waldstettener Unternehmen hat die vier Städte überprüft. Gries entdeckte ein auffallend hohes bürgerschaftliches Engagement. Aber die Region trommele nicht, sie kommuniziere ihre Stärken nicht. Und dann sagte er noch etwas, was den Oberbürgermeistern und der Ersten Bürgermeisterin gut gefällt: „Eigentlich ergänzen sich die Städte perfekt.“
Die Großen Kreisstädte seien gemeinsam aufgefordert, die Region voranzubringen, sagte denn auch Ellwangens OB Karl Hilsenbek. Eine Konkurrenz unter den Nachbarstädten vermag er nicht zu erkennen. „Punkten können wir, wenn jede Stadt ihre Stärken in die Waagschale wirft“, ergänzte Gmünds OB Richard Arnold. Wo liegen die Stärken? Aalen reklamiert für sich unter anderem ein vielfältiges kulturelles Angebot, ein hohen Freizeitwert und ein umfassendes Angebot bei der Kinderbetreuung und eine hohe Innovationskraft.
Ellwangen, die Kleinste unter den vier Städten, punktet mit einem überdurchschnittlichen Schul– und Bildungsangebot und Heidenheim sammelt Sonderpunkte im Bereich Kinderbetreuung.
Der Willkommenskultur misst Schwäbisch Gmünd große Bedeutung bei. „Wir müssen die emotionale Seite stärker bedienen“, konstatierte Arnold. Aber es gibt auch Nachholbedarf. So wird Wohnen in der Stadt immer wichtiger. Und einig waren sich die Chefs auch, dass die Imagebroschüren mehrsprachig abgefasst werden müssen.