„Hongkong-​Fest“ erfreut sich schon seit über 40 Jahren großer Beliebtheit

Ostalb

Rems-Zeitung

Hongkong liegt irgendwo zwischen Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall, und das große Fest, das dort gefeiert wird, nennen Besucher nur das „Hongkong-​Fest“ — und das „Hongkong-​Fest“ gefällt allen. Eigentlich lädt die Dorfgemeinschaft aus dem Gschwender Teilort Honkling zum Sommerfest, aber der originelle Name hat sich eingeprägt.

Sonntag, 04. August 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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GSCHWEND-​HONKLING (dw). 350 Menschen leben in Honkling, 200 von ihnen gehören der rührigen Dorfgemeinschaft unter der Vorsitzenden Elke Kugler an. Ihrer guten Organisation war auch der Erfolg des Festwochenendes zu verdanken. Seit 1969 wird in Honkling gefeiert und seit dieser Zeit hat das Sommerfest an Beliebtheit stets gewonnen.
Seit sieben Jahren sind nun schon die Gschwender Vollgas-​Freunde dabei, die aus allen Himmelsrichtungen und mit ihren Oldtimer-​Traktoren und rollenden Schlafgemächern nach Honkling kamen. Für sie dauert das Fest drei Tage und zwei Nächte. Wie eine große Familie campieren sie mit ihren historischen Traktoren und den angehängten Camping– oder Bauwagen beim Festzelt, gleich hinter dem Dorfgemeinschaftshaus auf der grünen Wiese.
An allen Tagen wurden die Gäste im gemütlichen Festzelt bewirtet und von verschiedenen Gruppen mit einer unglaublichen musikalischen Bandbreite unterhalten. Am Samstag und Sonntag wurde auf dem angrenzenden Sportplatz Fußball gespielt. Das „Höfleswetzturnier“ mit 14 teilnehmenden Freizeitmannschaften erfreute sich großer Beliebtheit. Das Einlagespiel gewann die Dorfgemeinschaft Honkling mit 6:2 gegen die AH Westhausen. Aber der Sieg war nachrangig, viel wichtiger ist die Freundschaft mit den Gästen aus Westhausen, die seit 38 Jahren nach Honkling kommen.
Am Sonntagnachmittag standen sich die besten vier Mannschaften im Halbfinale gegenüber. Sieger wurden die „Ballermann-​Stürmer“ vor dem „Team Sandland“, dem Stammtisch „Biker-​Scheune“, der schon seit Jahren extra aus Berlin zum „Hongkong-​Fest“ kommt und „Lido Mittelrot“.
Zwischen den Fußballspielen wurde es spannend auf dem Sportplatz als der Hammellauf anstand. Halb geschoben und halb gezogen machte sich ein Hammel mit einem blumengeschmückten Kranz um den Hals recht widerwillig auf den Weg zum Pfosten in der Mitte, an den er angebunden wurde. Dann wurde ein Viereck abgesteckt, eine kleine Holzbank aufgestellt, der Wecker aufgezogen und der Hammellauf konnte beginnen.
Immer paarweise stellten sich ungefähr 70 Teilnehmer auf und marschierten zur Drehorgelmusik von Josef Widmann aus Fichtenberg im Kreis. Da ging der Opa mit der Enkelin, jung Verliebte machten händchenhaltend mit, Klein und Groß waren dabei. Immer wenn sie daran waren, über die kleine Holzbank zu treten, hielten sie kurz inne, betrachteten den Wecker und mussten dann doch wieder weitergehen.
Als schon niemand mehr daran geglaubt hatte, dass der Wecker tatsächlich klingeln könnte, machte es laut „RingRing“ und Susanne Adolf aus Oberrot und Silke Albrecht aus Honkling fielen sich in die Arme, denn sie standen just in dem Moment oben auf der Holzbank. Ihre Freude über den Gewinn war groß und sie werden den Hammel nun mit nach Hause nehmen. Im Garten von Silke Albrecht darf er noch eine Weile als lebender Rasenmäher Dienst tun.
Eine ganz andere Freude gab es für die Honklinger Dorfgemeinschaft, denn es wurde tatsächlich ein „Festkind“ geboren. Die kleine Lisa, Tochter von Jürgen und Marina Haug aus Honkling erblickte pünktlich zu Festbeginn das Licht der Welt. Und da ihr Papa im Gschwender Gemeinderat sitzt, wird er sich wie viele andere auch dafür einsetzten, dass auch künftig Honkling und nicht Hongkong für einige Tage Mittelpunkt, wenn schon nicht der ganzen Welt, so doch des Schwäbischen Waldes bleibt.