Leinzell feiert 30-​jähriges Bestehen der Schulpartnerschaft mit Danjoutin in Frankreich

Ostalb

Rems-Zeitung

Mit Mut und Weitsicht begründeten vor 30 Jahren die ehemaligen Schulleiter Berthold Hummel und Bernhard Huguenot eine erfolgreiche Schulpartnerschaft der Realschule Leinzell und des Collège Mozart aus Danjoutin in Frankreich. Mit vielen Folgen, die jetzt gefeiert wurden.

Sonntag, 23. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Von Dorothee Wörner
LEINZELL. Der Schul-​Verbindung folgte fünf Jahre später die Partnerschaft auf Gemeindeebene. Mit einem Festwochenende wurde das Doppeljubiläum dieser deutsch-​französischen Freundschaft gefeiert und die Partnerschaft mit Unterschrift und Siegel noch einmal erneuert.
Wie bedeutsam diese Partnerschaft für beide Gemeinden ist zeigt sich daran, dass gleich zweimal begangen wurde. Bereits im Januar reiste eine Delegation aus Leinzell nach Danjoutin um an den dortigen Feierlichkeiten teilzunehmen. Nun kamen die Gäste aus Frankreich nach Leinzell um den gleichen Anlass noch einmal zu feiern. Dabei ging es um mehr als das sprichwörtliche „doppelt genäht hält besser“: Den Verantwortlichen war es wichtig, junge Menschen aus den Gemeinden mit hinein zunehmen in eine Freundschaft von der alle Generationen profitieren.
So war es auch den Schülerinnen und Schülern von Grund– und Realschule vorbehalten die Gäste mit ihren Aufführungen am Samstagabend in der Kulturhalle zu begeistern. Durch das Programm führten die Schülerinnen Verena Schuster, Eileen Gold und Paulina Schürle in deutscher und französischer Sprache. Chor und Band der Realschule sangen passend zum 30-​Jährigen „Don’t worry — be thirty“, die Grundschulkinder besangen das Band der Freundschaft, es gab Tanzeinlagen und sportliche, ja beinahe artistische Einlagen der Schülerinnen und Schüler.
Von den Schulleitern beider Schulen wurden insbesondere die Lehrer hervorgehoben, die sich um den Schüleraustausch verdient gemacht haben und diejenigen, die dabei vor 30 Jahren Pionierarbeit leisteten. Ihr Verdienst war es, junge Menschen über Ländergrenzen hinweg zusammenzuführen und ihnen bereichernde Erfahrungen zu vermitteln. Mehr als 650 junge Französinnen und Franzosen und ebenso viele junge Deutsche nahmen inzwischen am Schüleraustausch teil. Sehnsüchtige Erwartungen und traurige Abschiede begleiteten diese Zeit, die die meisten von ihnen nicht missen möchten, berichteten die Schulleiter Walter Hörsch und Ives Brzustowski von ihren Erfahrungen.
Die Leinzeller Schülerfirma hatte als Gastgeschenk eine Katze, das Leinzeller Symbol, aus Metall gefertigt, der französische Schulleiter hatte eine Kristallschale für die Leinzeller Freunde mitgebracht. Alle zusammen streiften sich ein Freundschafts-​T-​Shirt über, eine Überraschung der Leinzeller Lehrer. Bürgermeister Ralph Leischner leitete anschließend über zum zweiten Teil des Abends der von den Leinzeller Vereinen mit Jiu Jitsu-​Vorführungen einer Schwarzlicht-​Show und Squaredance gestaltet wurde.
Nach einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntagvormittag , den Pfarrer Bernhard Weiß und Pfarre Uwe Bauer in der Kulturhalle gemeinsam feierten, begann die Partnerschaftsfeier zu der Bürgermeister Leischner auch Landrat Klaus Pavel, MdB Norbert Barthle und seine Amtskollegen Walter Weber aus Göggingen und Peter Lang aus Heuchlingen begrüßte. Nach einem schwungvollen Auftakt durch den Leinzeller Musikverein unter Leitung von Renè Trah, dankte Leischner vor allem seinem Vorgänger Günter Nesper und dem verstorbenen Bürgermeister aus Danjoutin dafür, dass sie diese Gemeindepartnerschaft ins Leben riefen und mit zahlreichen gegenseitigen Besuchen auf allen Ebenen dafür sorgten, dass der Kontakt nicht abreißt.
Jährlich finden auf Gemeindeebene drei bis vier „wunderschöne Treffen“ statt, so Leischner, der auch Berthold Hummel und Bernhard Huguenot dankte, wobei er sich wünschte, dass deren innige Freundschaft viele Nachfolger findet. MdB Norbert Barthle erzählte von eigenen Erfahrungen und davon wie aus einem Schüleraustausch heraus Freundschaften für ein ganzes Leben entstehen können. Er wünschte vor allem den jungen Menschen aus Leinzell und Danjoutin, dass die Freundschaft weiter bestehen bleibt. Landrat Klaus Pavel sagte anerkennend; „Mit Kindern und Jugendlichen über Ländergrenzen hinweg in die Zukunft zu gehen — schöner und feiner kann man Freundschaft nicht gründen. So muss das europäische Haus gebaut werden, nicht nur in Brüssel oder Straßburg. Sie sind die Baumeister und die früheren Schulleiter sind die Architekten.“ Die Grüße des Verwaltungsverbandes überbrachte Bürgermeister Walter Weber, der im Namen aller Gemeinden dankte, deren Kinder ebenfalls im Rahmen des Schüleraustausches mit eingebunden sind.
Als der Musikverein mit der deutschen Nationalhymne zur feierlichen Erneuerung der Partnerschaftsurkunde überleitete, erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen. Bürgermeister Ralph Leischner, sein französischer Kollege Daniel Feurtey, die Gemeinderäte und Mitglieder des Partnerschaftsausschusses aus beiden Gemeinden unterzeichneten das gegenseitige Versprechen „…durch weitere regelmäßige Kontakte die gemeinsame Verantwortung für Freiheit, Verständnis und Freundschaft aufzuzeigen und das Zusammenleben der Menschen in Europa zu verbessern. Verbunden mit dem Wunsch, dass künftige Generationen diese tiefen Kontakte beibehalten und weiter fördern.…“