Ein Jahr zum Durchschnaufen: Einbringung des Haushalts 2014 gestern Abend in Alfdorf

Ostalb

Rems-Zeitung

„Die Berichterstattung über die Gmünder Haushaltsberatungen“ war Bürgermeister Michael Segan gestern mahnender Hinweis, sich bei der Einbringung des Entwurfs der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans 2014 kurz zu fassen. Kämmerer Norbert Kronberger stellte die Eckdaten vor.

Montag, 24. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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ALFDORF (bt). Grundsätzlich gelte, dass sich auch in Alfdorf die demographische Entwicklung bemerkbar mache und abzusehen sei, dass sich die Lasten auf immer weniger Schultern verteilten; das mindere zudem die Ertragskraft des Verwaltungshaushaltes.
Bei der Haushaltseinbringung zeigte sich, dass Alfdorf im laufenden Jahr keine neuen Schulden macht, mehr noch, dass Schulden abgebaut werden. Die Gemeinde könne, so Segan, positiv ins Jahr 2014 blicken, das „ein Jahr zum Durchschnaufen“ werde. Schwerpunkt des Vermögenshaushalts sind die Kanalsanierungen in Schul-​, Garten– und Blumenstraße für rund 580 000 Euro im Vorgriff auf die Erschließung des geplanten Baugebiets Schillerstraße-​Süd in Pfahlbronn im kommenden Jahr. Auch für die Fertigstellung der Alfdorfer Ortskernsanierung im Ortskern II (208 000 Euro etwa für den Dachgeschossausbau im Rathaus und für die Förderung von Privatvorhaben) ist vorgesehen, der Einbau einer Heizungssteuerung in der Schlossgartenschule, zudem eine Nachfinanzierungsrate fürs neue LF 10 der Feuerwehr Vordersteinenberg. Weitere Investitionen gelten unter anderem dem Bauhof – 137 000 Euro, insbesondere für eine Unimog-​Ersatzbeschaffung. Kämmerer Norbert Kronberger stellte die Eckdaten vor. 2014 kann mit höheren Einnahmen bei den Gemeindeanteilen an der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer gerechnet werden. Weil 2012 aber so viel Gewerbesteuer eingekommen wurde, gibt es jetzt geringere Schlüsselzuweisungen, zudem muss mehr Finanzausgleichsumlage und Kreisumlage gezahlt wird. 2015 verschärft sich das Ganze in einem Maß, dass eine Deckungslücke im Verwaltungshaushalt entsteht, die nur mit Mitteln aus dem Vermögenshaushalt gedeckt werden kann – auch weiterhin wird die Gemeinde also ihren „Konsolidierungskurs“ verfolgen.

Das Haushaltsvolumen beträgt 18,172 Millionen Euro, rund drei Prozent weniger als 2013.
Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 14,985 Millionen, auf den Vermögenshaushalt 3,187 Millionen Euro.
Die allgemeine Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 939 000 Euro; damit kann eine Nettoinvestitionsrate von 739 000 Euro erwirtschaftet werden. 2015 wird es voraussichtlich eine negative Investitionsrate geben.
Die Pro-​Kopf-​Verschuldung beträgt zu Beginn des Haushaltsjahres 2014 bei 6992 Einwohner 209 Euro; Alfdorf liegt damit um 144 Euro (40,8 Prozent) unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden.