Ellwagen: Mann greift Polizist mit Würgegriff an

Ostalb

Rems-Zeitung

Am Mittwochabend wurde in Ellwangen ein Polizeibeamter bei einem Einsatz von einem anderen Mann angegriffen. Der Polizeipräsident sieht in dem Vorfall einen weiteren Beweis für die zunehmenden Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamten.

Freitag, 15. April 2022
Sarah Fleischer
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Am Mittwoch gegen 20.15 Uhr kam es im Bereich Goldrain in Ellwangen zu Streitigkeiten und Körperverletzungsdelikten, die Polizei war deswegen dorthin gerufen worden. Zunächst hatten die Beamten versucht, die Situation zu beruhigen, einer der Beteiligten war jedoch stark alkoholisiert und aggressiv und zeigte sich laut Polizei unkooperativ. Als die Polizeibeamten in deswegen in Gewahrsam nehmen wollte, versuchte der Mann zu flüchten. Beim Versuch ihn festzuhalten, griff er einen der Polizisten an und schlug und trat nach ihm. Es gelang dem Mann, den Polizisten in den Würgegriff zu nehmen und bis zur Loftnot zu würgen. Mit der Hilfe seines Kollegen konnte dieser sich zwar aus dem Würgegriff befreien, erlitt aber Verletzungen im Bereich des Halses und am Kehlkopf. Der Angreifer konnte unter heftiger Gegenwehr zu Boden gebracht und dann in Gewahrsam genommen werden. Er wurde am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ellwangen dem Haftrichter vorgeführt, auf dessen Entscheidung hin der Mann in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert wurde.
Polizeipräsident Reiner Möller sieht in diesem Vorfall ein weiteres Anzeichen für die gestiegene Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamte. Laut Polizeistatistik stieg die Zahl der Gewalttaten gegen Polizeibeamte um 32 Fälle oder 9,9 Prozent auf 356 Fälle im Jahr 2021, ein Höchstwert im Zehnjahresvergleich. Insgesamt fielen 2021 926 Polizistinnen und Polizisten strafbaren Handlungen zum Opfer, 19,5 Prozent mehr als im Vorjahr.