Bürokratie macht Eltern behinderter Kinder das Leben noch schwerer

Ostalb

Rems-Zeitung

„Wenn Sie so viel Hilfe benötigen, wollen Sie Ihr Kind dann nicht lieber ins Heim geben?“ Ein Satz, der eine Mutter fassungslos macht, vor allem wenn er von einer Stelle kommt, die genau für die ihr zustehende Hilfe zuständig ist. Das und noch vieles, was ein Außensteherder kaum glauben kann, passiert Eltern, deren schwerstbehinderte Kinder 18, also volljährig, werden.

Mittwoch, 15. Juli 2020
Edda Eschelbach
39 Sekunden Lesedauer

Wer mit Eltern spricht, die ihr behindertes Kind von Geburt an zu Hause versorgt haben, erfährt Dinge, die man bis dahin nicht für möglich gehalten hätte. Eine Mutter sagte zum Beispiel: „Manchmal brauchen wir fast mehr eine Bürokraft als eine Pflegekraft.“ Das kann Odine Gallner nur bestätigen. Sie ist die Bereichsleiterin Ambulante Hilfen bei der Gmünder Lebenshilfe. „Viele wissen auch gar nicht, dass sie bei uns Hilfe bekommen. Sie melden sich deshalb auch nicht.“ Mit welchem Bürokratieaufwand sich Eltern behinderter Kinder befassen müssen, wenn ihre Kinder volljährig werden, erzählen zwei Mütter in der Rems-​Zeitung am 15. Juli.