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Ehemalige Königliche Hauptpost und Villa Hirzel

Das Gamundia-Neubauprojekt mit Silberwarenfabrik Hirzel und Königlicher Hauptpost

Direkt auf der vierspurigen Trasse der ehemaligen Bundesstraße 29, die hier bis vor wenigen Jahren quer durch die nordwestliche Stadt pflügte, liegen der Remspark mit dem Goldenen und Silbernen Band (Verbindungen vom Bahnhof durch Gartenschaugelände und über die Rems in Richtung Innenstadt). Zudem ist hier ein modernes Dienstleistung-, Büro- und Gastronomiezentrum entstanden. Es handelt sich um das Herzstück des Stadtumbaus (Gamundia-Projekt). Gut zwei Dutzend altersschwache und teils schon abbruchreife Wohn- und Gewerbegebäude wurden abgerissen, um dieser grünen Neuordnung Platz zu machen. Erhalten blieb und sorgsam renoviert wurden die ehemalige Silberwarenfabrik Hirzel und der repräsentative Kopfbau der einstigen Königlich Württembergischen Hauptpost. Nicht mehr zu sehen ist leider der gleichermaßen repräsentative Bau des Bahnhofshotels, einst Erste Adresse am Stadteingang von Gmünd zur Jugendstilzeit. Um 1912 erlebte dieses Viertel einen Bau- und Wirtschaftsboom, weil mit dem Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Remstal und Filstal (Hohenstaufenbahn) der Gmünder Bahnhof in den Status eines Hauptbahnhofs am Eisenbahnknoten gehoben und großzügig für den Personen- verkehr und Güterumschlag ausgebaut wurde. Bereits 1861 war die Remsbahn zwischen der Residenzstadt Stuttgart und Aalen eingeweiht worden. Die Dampfrösser brachten die Industrialisierung ins Remstal. Und im Bahnhofsviertel wollten die Handelsreisenden aus aller Herren Länder in der Gold- und Silberstadt auch würdig empfangen werden. Im neuen Bahnhofshotel gab es vor 100 Jahren erstmals auch fließend Kalt- und Warmwasser auf jedem Zimmer, dazu sogar eine Badewanne auf jeder Etage! Allerdings veränderte der Bahnboom ganz erheblich das Stadtbild: Weil die Stadtväter den modern gesinnten Bahnreisenden den Blick auf die altmodische Stadtmauer nicht zumuten wollten, wurden im Zuge des Eisenbahnbaus viele Stadttürme und der größte Teil der Wehrmauer sozusagen mit Volldampf abgerissen. Die Königliche Hauptpost bot alsbald sogar eine Garagenstation für die ersten Postbusse mit Verbrennungsmotor, welche die Postkutschen verdrängten. Zuletzt "ertrank" das Viertel im täglichen Verkehrschaos der Bundesstraße, wovon die beigefügten Fotos zeugen.

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