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GR Lorch: Pro Anschluss an den Zweckverband Menzlesmühle?

Heute soll im Lorcher Gemeinderat eine Entscheidung darüber fallen, ob der Anschluss an den Zweckverband Wasserversorgung Menzlesmühle erfolgen soll.

Donnerstag, 24. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH (rz). Anfang 2009 hat der Lorcher Gemeinderat die Arbeiten für den Neubau des Hochbehälters Bruck vergeben. Damals war von einer Summe in Höhe von 256 056 Euro die Rede. Das eigentliche Problem, nämlich die Versorgung des Teilortes mit ordentlichem Trinkwasser, ist mit dem Bau des neuen Hochbehälters jedoch nicht abgeschlossen.
Bisher, so teilt die Stadt Lorch mit, werde der Ortsteil mit Wasser aus der Dürrichquelle versorgt. Das Problem: Das Wasser wird bei mikrobiologischen und physikalisch-​chemischen Untersuchungen häufig beanstandet. Für eine ordentliche Trinkwasserversorgung ohne eine Aufbereitungsanlage ist es nach Angaben der Stadt nicht geeignet.
Damit noch nicht genug: Auch die Quellschüttung ist zu gering. In den vergangenen Wochen sei der im Hochbehälter zur Verfügung stehende Wasservorrat an zwei Tagen nahezu vollständig aufgebraucht gewesen, „weil nachfließend von der Quelle nicht genügend Wasser zur Verfügung gestellt werden konnte“. Klar ist: Auch künftig muss, unabhängig von der Qualität, gewährleistet sein, dass das Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Problematik ist nicht neu, schon mehrmals war die Wasserversorgung Bruck Thema in der Gemeinderatssitzung. Hier entstand der Vorschlag, durch eine Bohrung und den Bau eines Tiefbrunnens die Wasserversorgung für den Teilort Bruck sicherzustellen. Das beauftragte Büro für Ingenieurgeologie Zeiser, Ellwangen, wies darauf hin, dass eine Brunnenbohrung bis zu einer Tiefe von rund 100 Metern erforderlich wird. Eine Bohrung müsse abseits der Wohnbebauung erfolgen, „um direkte Verschmutzungen und Schadstoffeintragungen zu vermeiden“.
Damals war von Kosten in Höhe von rund 117 000 Euro die Rede. Das Risiko, auf kein Wasser zu treffen, sei relativ gering, so die Verantwortlichen. Eine Gewährleistung, dass die Menge des benötigten Wassers angetroffen wird, werde vom Geologen jedoch nicht gegeben. Hinzu kommt, dass die Qualität des Wassers im Vorfeld einer solchen Bohrung „absolut unbekannt“ sei. Hier könne nie ausgeschlossen werden, ob eine Aufbereitung erforderlich sei.
Aufgrund der aktuellen Preissituation wurde vom Ingenieurbüro LK & P für die Herstellung der Anschlussleitung eine neue Kostenschätzung eingeholt. Demnach liegen die Tiefbaukosten einschließlich der erforderlichen Ingenieurleistungen nun bei rund 120 000 Euro. Hinzu kommen noch einmalige Anschlussgebühren beim Zweckverband Menzlesmühle mit 30 700 Euro.
Die Stadtverwaltung möchte diese Lösung, auch wenn sie im direkten Kostenvergleich (Herstellung Tiefbrunnen) um rund 30 000 Euro (Anschlussbeitrag) teurer ist, den Räten schmackhaft machen. Der Grund: Hinsichtlich der Wasserqualität sind keinerlei Risiken zu befürchten. Zudem sei die Qualität des verteilten Wassers bekannt und entspreche den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Auch stehe das Wasser immer in ausreichender Menge zur Verfügung. Weitere Vorteile: Bei kurzfristigen Notfällen darf auch eine größere Wassermenge entnommen werden; Instandsetzungs– und Wartungsarbeiten sind bei einem Anschluss praktisch nicht zu erwarten, bei einem Tiefbrunnen für die Förderung des Wassers würden jedoch jährliche Stromkosten anfallen. Zudem müsse bei einem Tiefbrunnen das umliegende Grundstück erworben und eingezäunt werden. Diese weitere Betriebsstelle müsste einmal in der Woche angefahren und überprüft werden. Die Verwaltung wird dem Gemeinderat bei der heutigen Sitzung vorschlagen, trotz der zunächst höheren Investitionen den „sicheren und besseren Weg für eine dauerhafte Trinkwasserversorgung für den Teilort Bruck“ zu gehen, also sich für den Anschluss an den Zweckverband Wasserversorgung Menzlesmühle zu entscheiden.

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