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Klettern: Gmünder Spitzensportler möchte bei der EM, WM und den World-​Games am liebsten ganz nach oben klettern

Der 18-​jährige Sebastian Halenke ist nicht nur dreifacher Junioren-​Weltmeister, sondern mischt seit diesem Jahr auch bei den Aktiven ganz vorne mit. Vor allem in der Disziplin Lead gehört der Gymnasiast zur deutschen Elite. Bei der EM in Chamonix am 10. Juli und den World-​Games Mitte August will Halenke dieses Jahr noch ganz nach oben klettern.

Samstag, 29. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 48 Sekunden Lesedauer

Die Gmünder Dominanz im Klettern war selten so groß wie in den letzten Monaten und wohl in den nächsten Jahren. Die beiden Aushängeschilder sind Allrounder Thomas Tauporn und der 18-​jährige Sebastian Halenke, der sich meistens auf die Disziplin Lead konzentriert. Beim Schwierigkeitsklettern (Lead) müssen die Kletterer versuchen, im Vorstieg in einer ihnen bis dahin unbekannten Kletterroute möglichst weit, im besten Falle bis zum oberen Ende (Top), zu klettern. Die Routen für internationale Wettkämpfe sind mindestens 15 Meter lang und werden von den Routensetzern extra für diesen Wettkampf gebaut. Auch in Kempten beim Deutschen Leadcup am vergangenen Wochenende wurde eine Strecke gebaut, „die richtig schwer war“, so Halenke. Das Ausnahmetalent konnte dennoch im Finale den Sieg einfahren, auch wenn er sehr müde war. „Ich bin fit, aber es wäre noch mehr möglich. Aufgrund des Stresses in der Schule habe ich mir im Vorfeld des Wettkampfes nicht viel ausgerechnet, da ich noch mehr trainieren könnte“, erklärt der 18-​jährige Gmünder. Die Tour verlief jedoch solide und im Finale gewann er vor seinem Mannschaftskollegen Thomas Tauporn. Die Gmünder Dominanz ist für Halenke keine Überraschung: „Es ist für mich klar, warum die Gmünder Kletterer so stark sind. Es ist ein langer Prozess, der damals mit Timo Preußler und seinen Ideen begann und sich nun bezahlt macht. Wir werden in den nächsten Jahren noch viele Gmünder Top-​Ergebnisse feiern“, so Halenke.
In Chamonix am 10. Juli wollen Sebastian Halenke und Thomas Tauporn die europäische Elite aufmischen. Vielleicht gibt es ja einen Gmünder Europameister zu bejubeln. Für Sebastian Halenke folgen dann noch zwei Höhepunkte. „Bei den World-​Games Mitte August bin ich als Junioren-​Weltmeister eingeladen. Die World-​Games sind für alle nichtolympischen Sportarten die olympischen Spiele“, freut sich Halenke. Seinen WM-​Titel bei den Junioren würde der Gmünder auch gerne zum vierten Mal verteidigen – schon seine bisherigen drei Titel sind ein Rekord – jedoch fehlt ihm das Geld. „Ich muss 950 Euro aufbringen, um zur WM reisen zu können. Ich hoffe, dass ich das Geld über Sponsoren aufbringen kann“, so Halenke. Da Klettern noch eine Randsportart ist, wäre es für die athletischen Jungs umso wichtiger, dass Klettern eine olympische Disziplin wird.
Aber: Das Internationale Olympische Komitee hat vor Kurzem entschieden, dass die Sportart Klettern keine der drei Sportarten ist, die zur finalen Abstimmung am 7. September um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 zugelassen werden. Damit haben weder Sportklettern noch Bouldern oder Speedklettern die Chance, 2020 olympischer Sport zu werden. Die endgültige Entscheidung fällt zwischen Ringen, Squash und Baseball/​Softball.
Klettern hatte es erstmals auf die Shortlist des IOC geschafft und wurde nun wie vier weitere Sportarten von der Liste wieder gestrichen. Nur das überraschend aus dem Olympischen Programm gestrichene Ringen, das 1992 bis 2008 olympische Baseball/​Softball sowie Squash werden bei der 125. IOC Vollversammlung in Buenos Aires zur Abstimmung stehen. Der Präsident des Internationalen Kletterverbandes IFSC, Marco Scolaris, zeigt sich als fairer Verlierer: „Zunächst herzlichen Glückwunsch und viel Glück für die Athleten der drei ausgewählten Sportarten für die Wahl im September. Auch wenn wir jeden Tag höher, schneller und stärker klettern, haben wir es leider nicht geschafft. Jetzt ist es an der Zeit, wieder klettern zu gehen.“
Scolaris sieht das Wettkampfklettern weiterhin als passend für das Olympische Programm: „Wir bleiben überzeugt, dass Sportklettern das Olympische Programm sehr gut ergänzen würde. Wir werden unsere Anstrengungen fortführen und unsere Werte und den Lifestyle weiterhin mit der jungen Generation teilen.“
Für Sebastian Halenke steht fest: „Klettern hätte es verdient, eine olympische Disziplin zu werden.“ Wer die Sportkletterer kennt, der weiß jedoch, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und ihren Sport weiter ausüben werden. Das bestätigt auch Halenke: „Für die Zuschauer sind unsere Wettkämpfe sehr spannend. Ich hoffe, dass das Medieninteresse noch größer wird, denn die große Anzahl der Kletterer hätte es verdient.

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