Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Den Gottesdienst zum 70er-​Fest in Eschach zelebrierte der gleichaltrige frühere Pfarrer Rüdiger Neumann

„Moselwein und Sonnenschein“, unter diesem schönen Motto feierte der Jahrgang 1939 aus Eschach und Umgebung sein 70er-​Fest. Nach langer und intensiver Vorbereitung begann man am Sonntagmorgen mit einem ökumenischen Festgottesdienst.

Freitag, 16. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

ESCHACH (pm). Die Jubilare mit ihren Partnern zogen, geleitet von Pfarrer Rüdiger Neumann, der liebenswürdigerweise die Vertretung von Pfarrer Uwe Bauer übernommen hatte, feierlich in die schön geschmückte Johanniskirche in Eschach ein. Zu den Gottesdienstbesuchern gehörte, neben den Angehörigen, auch der Jahrgang 1938. Der Kirchenchor, unter der Leitung von Gertrud Haug, begleitete mit den Liedern „Lobe den Herrn meine Seele“ und „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen“ die Feier.
Pfarrer Neumann, selbst schon ein 70er, hatte dazu eine großartige Predigt vorbereitet „Werfe all deine Sorgen auf ihn, er wird’s wohl machen“. Als Symbol zum Älterwerden erwähnte er die Löwenzahn-​Blume; zuerst leuchtet sie strahlend gelb wie die Jugendzeit – später zum Aussäen für die kommenden Generationen! Neumann, vor 21 Jahren Pfarrer in Eschach und Göggingen, wunderte sich, dass seine Konfirmanden von damals „gestandene Leute“ geworden sind und einige sogar schon Großeltern. Die Fürbitten wurden dann von evangelischer und katholischer Seite gesprochen und hatten Danken und Bitten zum Inhalt.
Anschließend begrüßte Ekke Gros, Jahrgang 1939, all seine Festteilnehmer und Besucher und schilderte kurz die selbsterlebte Nachkriegszeit in Eschach. Sein herzlicher Dank ging an alle, die zu diesem großen Fest mitgeholfen haben. Sarah Gros sang danach für alle Jubilare, mit der Gitarre von Henning Günther schön begleitet, den Elvis-​Song „Can’t help falling in love with you“ – auch ein kleines Geschenk für den geliebten Vater. Vor der Kirche warteten schon die Familienangehörigen und Freunde mit Blumen und Glückwünschen, und der Eschacher Posaunenchor verschönte den vorbereiteten Sektempfang im Sonnenschein!
Für den einen Teil der Runde hieß es dann auf Wiedersehn und gute Reise beim viertägigen Ausflug an die Mosel. Die Daheimgebliebenen feierten in der Gaststätte „Fröschle“ in Eschach. Dort gab es für diese Festteilnehmer ein gutes Mittagessen, und bei Kaffee und Kuchen wurde viel erzählt und gelacht. Auch Pfarrer Rüdiger Neumann fühlte sich in diesem Kreis sichtlich wohl. Von Walter Wahl gab es für ihn zur weiteren Erinnerung ein selbstgeschnitztes kleines Holzkreuz. Wahl hatte auch, wie im vergangenen Jahr in Südtirol, sein Anekdoten-​Köfferchen dabei, aus dem er viele nette Begebenheiten zum Besten gab.
Der vollbesetzte Bus mit all den „Fans“ und „Darlings“ führte inzwischen über die Autobahn in Richtung Koblenz. Herzlich „Gruß Gott“ sagte Eugen Stoll, 38er-​Teilnehmer und Mitorganisator, danach Ekke Gros, 39er-​Jubilar, und Karl Heinz als „Motor“ des Ganzen. Er brachte, wie immer, alles auf den Punkt und schilderte humorvoll urschwäbisch die Ereignisse der letzten Zeit aus Eschach und drumherum, ja sogar bis nach Gmünd.
Das Lied vom „Klassentreffen“, von Eugen Stoll angestimmt, brachte die Busgesellschaft in die richtige Stimmung. In Rüdesheim unternahmen die Gruppe einen kurzen Gang durch die Drosselgasse und probierte das erste Glas Riesling. Es folgte eine großartige Fahrt den Fluss entlang, mit Weinbergen auf beiden Seiten und romantischen Burgen und Ruinen.
Das Standort-​Hotel in Dieblich bei Koblenz war erreicht und man bezog Quartier. Frisch gestärkt ging es am Montagmorgen mit dem Reiseleiter nach Koblenz; dort wollte man das berühmte „Deutsche Eck“ besichtigen und war sehr beeindruckt. .
Nun fuhr der Bus weiter ins malerische Cochem und die sonnige Schifffahrt dort auf der Mosel war Genuss pur. Bei der Weinprobe in Alken wurde über den Riesling viel erzählt, und er wurde auch sehr gerne selbst getestet. Der tiefe Weinkeller war auch für ein paar frohe Lieder der richtige Platz. Die Ausflügler fuhren nun wieder in Richtung Dieblich, aber im Kloster Maria Laach, in der Vulkan-​Eifel, wurde noch einmal innegehalten – mit einem stillen Gebet und dem Gesang der Mönche. Für den nächsten Tag war der Besuch von Trier – älteste Stadt Deutschlands – angesagt.
Zuvor begrüßte man sehr herzlich eine Altersgenossin aus der gemeinsamen Schulzeit in Eschach, die jetzt in der dortigen Gegend zu Hause ist.
Die Anfahrt durch die Eifel war schon ein Erlebnis – und dann Trier – was für eine Stadt! Mit der berühmten Porta Nigra, dem geselligen Hauptmarkt, dem schönen Petrusbrunnen, dem beeindruckenden Dom und der fürstlichen Residenz, ebenso wie dem Geburtshaus von Karl Marx, dem großen Philosophen und Revolutionär, waren Antike und die neueren Epochen auf Schritt und Tritt zu spüren. Die Weiterfahrt im Bus folgte der römischen Weinstraße bis nach Bernkastel-​Kues, einem romantischen Weinort an der Mosel. Am scheinbar schönsten Marktplatz von Deutschland genossen auch hier die Ausflügler diesen schönen Tag.
Zurück im Hotel startete ein großer bunter Abend mit vielen netten Überraschungen. Es gab Zieharmonika-​Musik mit Eugen Stoll, manch zartes Liedchen zusammen mit Hilde Stoll, kleine Sketsche und humorvolle Einlagen. Auch die Heimreise begann mit frohen Morgenliedern und führte über die Autobahn nach Völklingen im Saarland zum letzten Höhepunkt dieser Reise, zur Völklinger Hütte – UNESCO-​Weltkulturerbe – ein europäisches Zentrum für Kunst und Industriebau. Alle waren beeindruckt von Größe, Vielfalt und Geschichte dieser monumentalen Eisenhütte.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3163 Aufrufe
813 Wörter
5305 Tage 19 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 5305 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2009/10/16/den-gottesdienst-zum-70er-fest-in-eschach-zelebrierte-der-gleichaltrige-fruhere-pfarrer-rudiger-neumann/