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Spiegeltanz-​Ausstellung im Heubacher Schloss mit Susanne Scholz wurde eröffnet; Ausstellung endet am 29. November

„Spiegeltanz“ heißt eine Ausstellung, die seit kurzem im Heubacher Schloss präsentiert wird. Zu sehen sind Malereien und Zeichnungen von Susanne Scholz. .

Donnerstag, 29. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 42 Sekunden Lesedauer

Von Karin Abele
AUSSTELLUNG. Spiegelungen im Alltag begegnen uns, außer in normalen Spiegeln, auf Glasscheiben oder glatt polierten Flächen, meinte Christa Freifrau von Tannhausen bei der Vernissage, wo sie eine Einführung in die Ausstellung gab.
In der Natur seien uns Spiegelungen im Wasser besonders vertraut und geläufig. „Steht die Sonne über einem ruhig daliegenden See, können wir sie als einen glühenden Ball auf dem Wasser wahrnehmen. Wenn der Wind jedoch das Wasser bewegt, wird das Sonnenlicht vom Wasser ganz anders reflektiert, es erscheint uns wie Tausende von Lichtern, die sich gleichsam einem Tanz hingeben.“
Die Künstlerin Susanne Scholz halte auf ihren Bildern die Spiegelung durch das Licht fest, das gespiegelte Menschen, Tiere und Naturobjekte auf Wasseroberflächen erscheinen lasse. „Diese Spiegelbilder fordern die Wahrnehmung des Künstlers, aber auch des Betrachters heraus, das Gespiegelte als Abbild ebenso wie die Erscheinung selbst wahrzunehmen“, so von Tannhausen.
Während wir in unserem Alltag Spiegelungen meist als seitenverkehrte Wiedergabe der Realität sehen, geben die Bilder von Susanne Scholz die Spiegelungen als Schatten wieder. Das tänzerische Element findet sich zudem in der sich bewegenden Figur oder Form wieder, wie auch im Pinselduktus (Strichführung der Malerei). Die Brechungen, die in diesen Spiegelbildern entstehen, bilden vor allem den malerischen Anreiz für sämtliche Motive: Bäume im Wasser, Landschaften, Menschen– und Tierfiguren, mal stehend, mal bewegt, auf oder über Pfützen, auf Wasserfläche im flüssigen oder gefrorenen Zustand.
Bis zu ihrem PH-​Studium lässt sich das Interesse von Scholz für das Spiegelthema verfolgen, damals erarbeitete sie in der Grundschule Hohenrechberg zusammen mit Prof. Walter Barth das Thema „Zerrspiegel“ was von den Kids mit großem Vergnügen ausgeführt wurde. Zur Entstehung der aufwändigen Bilder meinte Christa Freifrau von Tannhausen, diese brauchen Zeit zum Malen wie auch zum Betrachten, denn nur so lassen sich die vielfältigen Details erschließen. Der Entstehungsprozess beginnt mit dem Schauen, dann wird das Motiv mehrfach fotografiert, im Kleinformat auf Papier gezeichnet, dann mit Hilfe eines Rasters auf die Leinwand übertragen — eine Arbeit, die höchste Konzentration erfordert. Das Malen nach Bildvorlagen hat Scholz im Jahr 2007 seit ihrer Begegnung mit Matthias Meyer einem Meisterschüler von Gerhard Richter im Workshop an der Kunstakademie Bad Reichenhall wieder aufgegriffen. Seit 2005 studiert Susanne Scholz an der Kunstakademie Reichenhall unter anderem bei Malerfürst Markus Lüpertz.
Ihre Liebe gehört der Natur, die
sie als grandioses Schöpfungswerk Gottes wahrnimmt
Die Motive geben Einblick in die Persönlichkeit und die Lebensschwerpunkte der Künstlerin. Ihre Liebe gehört der Natur, die sie in ihrer Religiosität als grandioses Schöpfungswerk Gottes wahrnimmt. Ihre Begabung und Begeisterung für Tanz und Sport bekommen wir eindrucksvoll beim Betrachten ihrer Sportbilder vor Augen geführt. Der angesehene Kunstkritiker Dr. Gerhard Charles Rumpp bezeichnet die Malerei von Susanne Scholz als ausdrucksbetont und farbenfreudig. Entscheidend ist der sinnlich kräftig zupackende Umgang mit der Farbe als Material und als Buntwert. Durchgängige Dominante ist ein Blaugrün oder Blau, das zu Rot oder Rot-​Orange in Kontrast gesetzt wird. Immer geht es darum, wie die sich selbst präsentierende Malerei Dynamik und Schwung, Lebendigkeit also, in das Bild bringt und im Bild behält. Die 1962 geborene Künstlerin studierte katholische Theologie, Bildende Kunst und Philosophie an der PH Schwäbisch Gmünd, ist seit 1989 Grund– und Hauptschullehrerin sowie Kunsterzieherin und stellt seit 1996 ihre Bilder aus.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Katharina Senkova am Klavier und Dimitri Formitev an der Geige. Mit einem schwungvollen Csardas von Vittario Monti ließen die beiden Lehrer der Musikschule Heubach die Werke von Susanne Scholz tanzen.

Die Ausstellung „Spiegeltanz“ ist bis 29. November zu besichtigen: Dienstags, 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr; mittwochs, 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr; donnerstags, 9 bis 12 Uhr; freitags, 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr sowie samstags, 9 bis 13 Uhr.

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