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14. Band der Buchreihe Unterm Stein gestern Abend vorgestellt /​18 Heimatforscher aus dem Raum Gmünd im Portrait

Man dürfe „das Lokale nicht mit dem Provinziellen verwechseln“. In diesem Sinne wurde gestern Abend in der Gmünder Kreissparkassen-​Hauptstelle der 14. Band der Buchreihe „Unterm Stein“ vorgestellt, der sich mit dem Leben von 18 Heimatforschern aus dem Raum Gmünd beschäftigt. Von Manfred Laduch

Donnerstag, 26. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 1 Sekunden Lesedauer

BUCHVORSTELLUNG. Christof Morawitz hieß die Gäste als Hausherr willkommen. „Im Zuge der Globalisierung ist Heimatforschung wichtig, um Bezüge im eigenen Koordinatensystem herstellen zu können; die Sparkasse und ihre Stiftung unterstützen das“, betonte der Sparkassendirektor.
Sehr amüsant fiel die Begrüßung durch Reiner Wieland aus. Der Vorsitzende der Stiftung Literaturforschung Ostwürttemberg, die die Buchreihe „Unterm Stein“ herausgibt, hatte sich eine Szene im Himmel ausgedacht, bei der der einstige Stadtarchivar Albert Deibele zum Stammtisch der verstorbenen Heimatforscher läutet. In seinem anschließenden Dialog der im Buch Beschriebenen kamen dann die vielen Gäste des Abends vor – besonders natürlich die Autoren und Sponsoren.
Der Landrat kam darin noch als „Oberamtmann“ vor, und Klaus Pavel mochte sich in seinem Grußwort mit diesem Titel durchaus anfreunden: „Dann hätt’ ich auch ein Ober.“ Leider habe sein Vorredner das Wichtigste vergessen, dass nämlich der Stammtisch im Himmel besonders die Arbeit Reiner Wielands loben würde. Auch er sei froh über dessen Initiative. Die Menschen von heute profitierten von diesen Überlieferungen. Er habe das Buch in den vergangenen zwei Tagen gelesen und finde es sehr spannend.
„In unserer schnelllebigen Zeit ist Heimat wichtiger denn je; auch die jungen Menschen sehnen sich danach“, erklärte Oberbürgermeister Richard Arnold in seinem Grußwort. Er freue sich über Persönlichkeiten, die die Initiative ergriffen, Wichtiges für die Zukunft zu bewahren.
Die eigentliche Buchvorstellung oblag Prof. Dr. Hubert Herkommer, der mit einem Nietzsche-​Zitat über Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben einstieg. „Ohne Reiner Wielands Pflege des regionalen Gedächtnisses wären wir arm dran“, betonte Herkommer. Der unermüdliche Stiftungsvorsitzende habe erneut drei Autorinnen und zehn Autoren mit sanftem Druck dazu bewegt, über 18 Heimatforscher des 18. bis 20. Jahrhunderts zu schreiben.
Das könne für die Beteiligten nur von Vorteil sein, denn Heimatforscher würden offenkundig alt. Die 18 im Buch beschriebenen erreichten ein durchschnittliches Lebensalter von 82 Jahren, was besonders zu ihren Zeiten weit über dem Normalen lag. Wenn er unter den 18 Lebensläufen ein gemeinsames Prädikat suchen müsste, dann wäre es wohl „bienenfleißig“. So hätten mehrere der Autorinnen und Autoren das Subjekt ihrer Beschreibung charakterisiert.
Betrachte man das, womit sich die 18 beschriebenen Forscher (unter anderen Deibele, Dominikus Debler, Johann Michael Keller, Georg Stütz, Michael Grimm, Bruno Klaus) beschäftigt hätten, so seien die Felder des menschlichen Lebens annähernd komplett abgedeckt. Dazu gebe es im Buch zauberhafte Aquarelle zur Illustration.
Das Buch sei keine antiquarisch-​museale Beschäftigung mit der Vergangenheit, sondern führe dem interessierten Leser den kulturhistorischen Reichtum der Region vor Augen. Und außerdem gelte es ja grundsätzlich, das Lokale nicht mit dem Provinziellen zu verwechseln, meinte Herkommer.
Abschließend trug Werner Debler noch aus seinem Buch-​Beitrag über den Bettringer Forscher Michael Grimm vor.

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