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Besichtigung der Versuchsfelder für die neuartige Ammonium-​Depotdüngung auf dem Härtsfeld

Kürzlich hatte das Landratsamt Ostalbkreis, Geschäftsbereich Landwirtschaft, zu einer Besichtigung von Praxisversuchen zur Ammonium-​Depotdüngung auf dem Härtsfeld, Gemarkung Dossingen, eingeladen.

Samstag, 13. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 28 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). Nach der theoretischen Vorstellung dieses Düngeverfahrens im vergangenen Herbst im Rahmen einer Informationsveranstaltung erklärten sich zwei Landwirte aus Dossingen bereit, Versuchsflächen für die Depotdüngung bereitzustellen.
Bei der Depotdüngung wird der gesamte Stickstoffdünger in einer einzigen Überfahrt ausgebracht. Die Ernährung der Pflanzen erfolgt bei diesem Verfahren mit Ammonium-​Stickstoff und nicht mit Nitrat-​Stickstoff, wie bei der herkömmlichen Stickstoff-​Düngung üblich. Bei der Depot-​Düngung wird im Wurzelbereich der Pflanze ein Düngerdepot geschaffen, das den Dünger an den Boden bindet und damit vor Auswaschung schützt.
Auf den Flächen der Betriebe Hügler und Freihart, die sich beide im Problem-​Wasserschutzgebiet Egautal befinden, wurde in der ersten Aprilhälfte eine einmalige Ammoniumdüngergabe auf die Wintergetreidebestände ausgebracht. Dabei wurde auf der Wintergerstenfläche des Betriebes Hügler flüssige AHL (Ammonium-​Harnstoff-​Lösung) eingesetzt, während auf dem Winterweizenschlag des Betriebes Freihart schwefelsaures Ammoniak zusammen mit Schweinegülle zum Einsatz kam. Beide Betriebsleiter stellten ihre Versuchsflächen vor und berichteten über ihre ersten Erfahrungen mit dem neuzeitlichen Düngesystem. Insgesamt zeigten die Bestände nach einer „Hungerphase“ im zurückliegenden Frühjahr nun einen durchaus akzeptablen Bestand. Speziell beim Wintergerstenbestand wurde von Landwirt Hügler angeführt, dass es den Düngungstermin noch weiter zu optimieren gilt, d.h. ihn um 10 — 14 Tage vorzuverlegen.
Ziel der Versuche ist, die Praxistauglichkeit des neuzeitlichen Düngeverfahrens in Wasserschutzgebieten zu überprüfen. Inwieweit kann dieses Verfahren dazu beitragen, den Stickstoff im Boden zu stabilisieren und Auswaschungen in den Unterboden und damit auch ins Grundwasser zu minimieren? Dazu werden von den beiden Versuchsflächen regelmäßig Bodenproben entnommen und auf Nitrat-​Stickstoff untersucht. Auch die Anwendbarkeit dieses Verfahrens in viehhaltenden Betrieben soll getestet werden, d.h. die Kombination des Ammonium-​Stickstoffs mit Rinder– bzw. Schweinegülle. Die Ergebnisse dieser Praxis-​Versuche sollen im Herbst im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt und eingehend diskutiert werden. Für Fragen zum Düngungs-​/​Versuchssystem steht das Landratsamt Ostalbkreis, Geschäftsbereich Landwirtschaft, Schloss, 73479 Ellwangen/​Jagst, Ansprechpartner Johannes Schuler, Tel. 07961 9059 – 23 oder per E-​mail unter johannes.​schuler@​ostalbkreis.​de zur Verfügung.

Am Montag, 22. Juni, ist eine weitere Besichtigung von Praxisversuchen im Raum Biberach geplant. Die Anfahrt erfolgt in Fahrgemeinschaften. Interessenten melden sich bitte umgehend beim Geschäftsbereich Landwirtschaft.

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