Vier Maler aus Gmünds Partnerstadt Székesfehérvár stellen im Kunstverein aus
Vor 20 Jahren öffneten die Ungarn in Eigensinn und Freiheitsliebe am Neusiedler See den Eisernen Vorhang — ein Wagnis, unverhofft für viele im Westen. Ungarn gelangte wieder da an, wo es hingehört, wenn es je weggewesen war: in Europa. Auch in der Kunst. Davon kann man sich in einer Ausstellung des Gmünder Kunstvereins überzeugen.
Mittwoch, 17. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Csaba Szegedi und László Hegedüs malen ungegenständlich. Der eine nahezu konstruktivistisch und Flächen aneinandersetzend, die in die Tiefe von Wolkenkratzerschluchten führen. Der andere lässt an action painting denken; hier überlagern sich Pinselhiebe, die bei aller Dynamik freundlich anmuten und sich zu quasi-floralen Ornamenten fügen. Péter Ujházi, mit 69 Jahren der Senior unter den Vieren, schafft aus den Überlagerungen von alten Aktfotografien und Übermalungen poetische Collagen, die eine leise Schwermut wie Geschichten aus vergangenen, besseren Tagen verströmen. Der Jüngste, Csaba Kis Róka (28), taucht am tiefsten in die Vergangenheit — und seine Bilder, nicht zufällig in die Tiefe der Galerie gerückt, können verstören: Es sind, in erdigen und verwischten Farben, Bilder der Gewalt: Aufgeschlitzte Leiber, abgehackte Köpfe und ein historisches Dekor wie der fast allgegenwärtige Tschako, manchmal Fez, lassen an eine blutige Geschichte denken. Möglicherweise ein galliger Kommentar zur balkanischen Befindlichkeit und zur politischen Situation Ungarns, wo ein fataler Rechtsradikalismus Zulauf hat. Wo es um nationale Minderheiten geht, rücken Zündschnur und Henkerstrick ins Bild.
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