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Nachrichten Ostalb

Mehrzweckabend beim Katholischen Bildungswerk

Die Vorstellung des neuen Chefs mit einem Kabarett zu kombinieren, war eine originelle Idee. So füllte ein gespanntes Publikum bei diesem Mehrzweckabend des Katholischen Bildungswerks Ostalb den großen Saal der Sängerhalle Wasseralfingen.

Montag, 22. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 52 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). Die Idee hatte der Vorsitzende Hans-​Josef Miller, der dazu seine persönlichen Freunde und Studienkollegen Mike Jörg, Kabarettist aus Oberschwaben, und Reinhard Hiebel, Pianist aus Waldstetten, als Hauptakteure eingeladen hatte.
Hubert Pfeil gab nach 22 Jahren die Leitung des Bildungswerks an Wilfred Nann ab. In Luzern geboren sollte er eigentlich Wilfried heißen. Das sei in der Schweiz jedoch nicht landesüblich, meinte der Standesbeamte und trug eigenmächtig den Namen Wilfred in das Register ein. „So kam ich zu dem außergewöhnlichen Vornamen“, begann der neue Bildungsleiter seine Vorstellung.
Nach Studium in München, nach Banklehre und zwölf Jahren beim Weltbild-​Verlag in Augsburg bewarb er sich auf der Ostalb. „Ich hoffe, dass ich mich unter den vielen Bewerbern als der Richtige erweise“, sagte Nann. Sein Leitwort sei „Sehen, Urteilen, Handeln“, wonach er alle Aspekte des Menschseins in den Mittelpunkt stellen wolle.
Nach der bundesweiten Umbenennung des Bildungswerks in „Katholische Erwachsenenbildung (KEB)“ gibt es nun auch ein neues Logo. „Die bewährten Inhalte unserer Bildungsarbeit aber bleiben die gleichen“, bestätigte Nann. Dieses Logo stehe für bessere Erkennbarkeit und Präsentation in der Öffentlichkeit, könne aber auch die Eigenschaften „kreativ, engagiert, biblisch“ bedeuten. „Wo KEB drauf steht, ist auch KEB drin“, versprach er als ehemaliger Produkt-​Manager von „Weltbild“.
Er trete ein großes Erbe in der katholischen Bildungsarbeit im Ostalbkreis an und sei sich bewusst, dass rund die Hälfte der öffentlichen Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung in der Trägerschaft der beiden großen Kirchen liege.
Obwohl noch weithin unbekannt in der Region eroberte Mike Jörg mit seinem Kabarett-​Programm „Prima-​Klima“ rasch die Herzen dieses Publikums. Als Meister hintergründiger Wortspiele und bissiger Satire arbeitete er mit griffigen Bildern, die bis an makabre Abgründe reichten. So, wenn er die Folgen der Klima-​Katastrophe am Beispiel von Hollands Meeresküste ausmalte: „Dort ist bald die Oberkante mit der Unterlippe identisch!“
Wenn deutscher Spargel 14 Tage vor dem griechischen auf den Markt komme, zeige dies, welche Dynamik beim Klimawandel angesagt sei. Für die dramatischen Folgen der Finanzkrise hatte Jörg ebenfalls einen bildhaften Vergleich zur Hand. Er hatte eine Mülltonne mit auf die Bühne gebracht und rechnete vor: „Die 480 Milliarden Euro des von der Bundesregierung versprochenen Rettungspaketes füllen unzählige solcher Tonnen, die dann insgesamt 24 000 Kilometer durch die Bundesrepublik geschleppt werden, wobei alle fünf Meter einer so eine Tonne vor Ihrer Haustüre vorbeischiebt und das 166 Tage lang“. Mike Jörg war 32 Jahre Studentenseelsorger an der PH Weingarten, macht seit 1982 Kabarett und dürfte nach dieser Premiere nicht das letzte Mal auf der Ostalb gewesen sein.

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