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Warum die Brandhöfer Ölmühle bei Filmemachern so beliebt ist

Das historische Anwesen der Brandhofer Ölmühle ist als Filmkulisse seit Jahren ein Geheimtipp bei den Studenten der Filmakademie Ludwigsburg. So war ein 25-​köpfiges Aufnahmeteam unlängst wieder vor Ort – mit dem Gschwender DLRG– Einsatzboot.

Montag, 29. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

GSCHWEND (wp). Das Einsatzboot „Oskar Bauer“ wurde nach dem Gründer der DLRG Gschwend und langjährigem Vorsitzenden benannt. Jüngst spielte dieses Boot eine tragende Rolle beim Film „Kracht“, so zumindest der Arbeitstitel eines Krimis, der zu achtzig Prozent auf dem Areal und der näheren Umgebung in dem abgelegenen Teilort von Gschwend gedreht wird.
Wie schon vor ein paar Jahren beim Kurzfilm „Die Spionin“ wurde die DLRG Gschwend auch dieses Mal zur technischen Unterstützung der Aufnahmen gebeten. Natürlich waren die Gschwender DLRG-​Leute neugierig, was diesmal verfilmt wird. Eine Mitarbeiterin des Filmteams verriet Näheres zum Drehbuch: „Der Fahrer eines Geldtransports kommt auf die Idee, das ihm anvertraute Geld zur Seite zu schaffen. Er nimmt seine beiden Kinder mit auf die Flucht. Die drei kommen einem Gangsterpärchen in die Fänge, die Kinder werden von dem Paar als Geisel genommen. Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt es zwischen dem Gangsterpärchen und dem betrügerischen Geldtransportfahrer auf dem Gelände der alten Mühle zum Showdown.“
Bei einer Einstellung des Films sollte die Kamera dicht über dem Wasser platziert werden, weshalb die Filmemacher einige Tage vor Drehbeginn bezüglich eines Bootseinsatzes bei der DLRG angefragt hatten. Natürlich war ein sechsköpfiges Team um den technischen Leiter Uwe Behnert gerne bereits, den Filmstudenten beim Gelingen ihres Projekts zur Seite zu stehen.
Der wolkenverhangene Himmel mit gelegentlichen Regenschauern passte bestens zur düsteren Geschichte, als das DLRG-​Einsatzboot „Oskar Bauer“ an den Mühlsee transportiert und zu Wasser gelassen wurde. Der stabile Aluminiumboden des Bootes bot eine sichere Plattform für das schwere Dreibeinstativ, das die Filmkamera aufnahm. Mit zwei Kameraleuten an Bord wurde das Boot auf den Mühlenweiher gezogen und mittels einer Leine vom Ufer aus und durch einen Rettungsschwimmer im Wasser stabilisiert. Prüfende Blicke durch das Objektiv, die Position des Bootes wurde nochmals korrigiert, per Funk Anweisungen an den Regieassistenten übermittelt.
„Bitte die Lichter im Haus ausschalten, der VW-​Bus muss etwas näher ans Gebäude, verlangte der Kameramann. Die Anweisungen werden befolgt, nochmals ein prüfender Blick durch die Kameraoptik, ein störender Ast wird entfernt, die DLRG-​Leute fixieren das Boot für die Aufnahme, dann die Meldung an die Regie: „Kamera läuft!“ Schauspieler, insgesamt acht Personen sind für diesen Film verpflichtet, traten in dieser Szene nicht in Aktion. Nachdem die Aufnahme „im Kasten“ ist, wurde die Aufnahmeposition geändert und eine weitere Szene gefilmt. Anschließend wechseln die Kameraleute das Objektiv gegen eine Weitwinkeloptik für eine weitere Einstellung. Schließlich ein zustimmendes Nicken des Aufnahmeteam an die DLRG-​Leute: „Hervorragende Arbeit, vielen Dank.“ Während das Boot wieder ans Ufer gezogen wurde und das Kamerastativ abgebaut, verrieten die Filmleute weitere Details zu den Dreharbeiten. „Anfang Juli werden die Dreharbeiten abgeschlossen ein. Im September 2009 ist der Film voraussichtlich fertig gestellt. Die Laufzeit beträgt ungefähr 45 Minuten.“ Und das Budget? „Für die Herstellung stehen uns ungefähr 25 000 ¤ zur Verfügung“.
Dass die Filmstudenten bei diesem Minibudget – ein Profiteam hätte für ein Projekt dieser Größe einen Betrag deutlich im sechsstelligen Eurobereich gekostet – auf Unterstützung von vielen Seiten angewiesen sind, versteht sich von selbst. Der Einsatz des sechsköpfigen DLRG-​Teams aus Gschwend war deshalb natürlich kostenlos – vom fertigen Film gibt es als Dank eine DVD-​Kopie.

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