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Ein Betonrelief von Paulamaria Walter aus dem Jahr 1963 wird in Straßdorf wieder aufgestellt

Lange lagen die Fragmente eines Reliefs von Paula Maria Walter auf Paletten. Jetzt ist das große Objekt wiederhergestellt und vorbereitet für die Aufstellung. Es ist das siebte — und bislang größte — Objekt des Straßdorfer Fördervereins „Wege zur Kunst.“ Von Reinhard Wagenblast

Donnerstag, 16. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

KUNST. Kunst am Bau, mag sie noch so auffällig und qualitätsvoll sein, gehört zu den angewandten Künsten. Wenn ein Gebäude nicht mehr gebraucht und abgerissen wird, bedeutet dies oft auch ihr Ende. So wäre es fast einem Relief der Gmünder Bildhauerin Paulamaria Walter (1917 — 1976) ergangen, das von 1963 bis 2001 eine Wand der Landeszentralbank in Villingen schmückte. Zwei Architekten, Dieter Ehnes und Paul Naegele, sorgten in letzter Minute für den Ausbau des Betonreliefs und nahmen Verbindung zu den in Gmünd lebenden Verwandten Paulamaria Walters auf, diese vermittelten den Kontakt zum Straßdorfer Förderverein, der seinen Skulpturenpfad weiter ausbaut. In diesem Bestreben kommt man jetzt in der Tat einen großen Schritt voran: das wieder zusammengesetzte und auf einer neuen Wand verschraubte und geklebte Relief erhält einen ungemein prominenten Platz in Straßdorf: an der Ecke Einhornstraße /​Költhaldenstraße. Auf der kleinen Grünfläche dort ist das Fundament schon ausgehoben; am Dienstag, 21. Juli, wird das aus zwei Elementen bestehende Objekt aufgestellt. Bis zur offiziellen Einweihung am Samstag, 1. August, 16.30 Uhr bleibt es zunächst verhüllt.
Paulamaria Walter setzte in diesem Relief aus rotbraun eingefärbtem und goldfarben abgesetztem Beton das „Gleichnis von den anvertrauten Talenten“ aus dem Lukas-​Evangelium bildnerisch um; sie nannte es „Die anvertrauten Pfunde.“ Die Relief-​Teile wurden in harter Arbeit auf zwei neuen hellgrau verputzten Beton-​Tafeln angebracht. Diese, in Stahlrahmen gefasst, sind jeweils drei Meter breit und 4,2 Meter hoch. Ihr Gesamtgewicht beträgt 8,6 Tonnen. Montiert werden sie an drei Stahlträgern.
„Ein Wunderwerk, wie das zusammenlief“, sagt Fördervereins-​Mitglied Wolfgang Hämmerle. Den Stahlrahmen baute Walter Bulling, die Statik berechnete Stefan Köhler, die Straßdorfer Firmen Häberle, Stummer, Franz und Irdenkauf halfen tatkräftig mit — bürgerschaftliches Engagement in Reinform. Offiziell eingeweiht wird das große Relief vom neuen OB Richard Arnold — es wird dessen erste derartige Amtshandlung sein. Die Begrüßung übernimmt Ortsvorsteher und Fördervereins-​Vorsitzender Werner Nußbaum, die Einführung halten Eckhart Dietz und Hans Kloss. Die Jagdhornbläservereinigung des Reit– und Fahrvereins Schwäbisch Gmünd umrahmt musikalisch, in der Gärtnerei Kaus (vormals Schmid) am Kapellenweg findet außerdem eine kleine Ausstellung von Werken Paulamaria Walters statt.

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