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Fußball, Kreisliga B I: Beim TV Weiler geht es wieder steil nach oben – Trainer Schmid legt Wert auf das Auftreten seiner Jungs

Im Sommer lag der TV Weiler sportlich noch am Boden. Als Vorletzter beendete der Klub die Saison 2009/​2010 und drohte Gefahr zu laufen, sich dauerhaft am Ende der Tabelle einzufinden. Nur wenige Monate später sieht die Situation schon wieder ganz anders aus. Ein neuer Trainer, einige neue Spieler und der TVW mausert sich zu einem Spitzenteam.

Samstag, 30. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 57 Sekunden Lesedauer

Von Patrick Tannhäuser
Es herrscht wieder Aufbruchstimmung beim TV Weiler. Nach drei weniger erfolgreichen Jahren sich die Kicker wieder dabei sich im Spitzenbereich der Kreisliga B zu etablieren. Dort war der Verein schon vor einigen Jahren zu finden, der Sprung in die Kreisliga A blieb damals aber unter Coach Hans-​Peter Bürgermeister, der inzwischen den VfL Iggingen betreut, verwehrt. Ab dem Jahr 2007 folgte allerdings der Absturz. Platz neun, Platz sieben und zuletzt Platz 15 standen jeweils am Ende der Saison zu Buche. Von der Kreisliga A durfte nicht mehr geträumt werden. Wie schnell sich die Voraussetzungen im Fußball ändern können, zeigt sich aber nun am Beispiel TVW. Im Sommer übernahm Uwe Schmid den Trainerposten in Weiler und schaffte es dank seiner vielen Kontakte einige wirkliche Verstärkungen für den Verein an Land zu ziehen. Viele Spieler mit denen Schmid schon im Jugendbereich der SG Bettringen zusammen gearbeitet hatte, schlossen sich dem B-​Ligisten an. Sie sind maßgeblich daran beteiligt, dass der TVW nun auf dem zweiten Platz im Gesamtklassement zu finden ist. Ausschlaggebend, dass sich bezirksligaerfahrene Kicker, wie unter anderen Daniel Bundschuh, Christian Soos und Andreas Hermann, dem Klub anschlossen waren nicht finanzielle Zugeständnisse, sondern einfach der heiße Draht von Schmid zu den Jungs. „Manche kenne ich schon seit der C-​Jugend. Schon damals war nicht nur der Fußball wichtig, sondern auch das soziale Verhalten. Wir haben gemeinsam viele andere Probleme gelöst“, so der Coach, der mit seinem Engagement, obwohl beruflich sehr eingespannt, seinem Heimatverein wieder etwas zurückzahlen möchte. Die Kicker danken Schmid mit ihrem Wechsel nach Weiler für die Unterstützung, die sie von ihm in vielen Lebenslagen erhalten haben. Schmid ärgert es, wenn behauptet wird, dass die Jungs nur aufgrund irgendwelcher finanzieller Vergütungen nach Weiler gekommen seien. „Es läuft kein Geld. Alle haben sogar ihre Trainingsanzüge selbst bezahlen müssen“, so Schmid.
Trotz der qualitativ guten Zugänge sehen sich die Verantwortlichen in Weiler nicht in der Favoritenrolle auf den Meistertitel. Langsam wollen sie das Unternehmen Neuaufbau angehen und stecken sich deshalb ihre eigene Ziele für die nahe Zukunft. „Wir gehen den Weg der kleinen Schritte. Wir wollen sauberen, schönen Fußball spielen mit einer Mannschaft die respektiert wird“, erklärt Schmid. Dass sein Team dabei auf einem guten Weg ist, zeigen die Statistiken der ersten zwölf Saisonspiele. 40 Treffer hat seine Mannschaft erzielt und damit nur zwei weniger als Spitzenreiter SV Pfahlbronn. Mit neun Gegentoren kann der TV Weiler auf die beste Abwehr der Liga verweisen. Zudem kassierte die Mannschaft bisher weder eine gelb-​rote, noch eine rote Karte. „Wir bleiben ruhig, bescheiden und demütig“, will der Trainer des TVW trotz der herausragenden Werte keine großen Töne spucken.
Überhaupt will sich Schmid nicht in den Vordergrund stellen. Für ihn zählt einzig der Verein, das Team und das Miteinander. „Wir haben keine Ansprüche. Wir wollen nur unseren Verein aufrecht erhalten“, erklärt Schmid, der selbst zu seiner aktiven Zeit für Weiler, den VfR Aalen, TSGV Waldstetten und die SG Bettringen am Ball war. Bisher befindet sich der TV Weiler auf einem guten Weg. Die erste sowie die zweite Mannschaft stehen jeweils auf Rang zwei und was Schmid noch wichtiger ist: „Wir haben 30 Leute im Training.“ Vor wenigen Monaten wäre das noch unvorstellbar gewesen. Doch nun herrscht eine große Aufbruchstimmung und Euphorie. Fanden zu Beginn der Saison nur 17 Zuschauer den Weg auf den Sportplatz, waren es im Spitzenspiel gegen den SV Hintersteinenberg vor wenigen Wochen schon 150. Hoffnung für die Zukunft macht Schmid neben dem aktuellen Kader auch, dass einige talentierte Nachwuchsspieler kurz vor dem Eintritt ins Aktivenalter stehen.
In dieser Saison möchte der Trainer mit seiner Mannschaft weiterhin oben mitspielen. „Wir wollen uns da oben festbeißen und dem Spitzenreiter Paroli bieten“, gibt Schmid als Marschroute aus. Die Favoritenrolle schiebt er dennoch dem SV Pfahlbronn zu. „Das ist eine etablierte Mannschaft, die sich gezielt verstärkt hat und guten Fußball spielt“, erkennt er an. Mit einem möglichen Endspiel um den Titel am letzten Spieltag in Weiler gegen den SVP beschäftigt er sich nicht.

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