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Kunstturnen, Bundesliga: Wetzgauer Blicke sind gen Chemnitz gerichtet – Eigene Siegchancen sind sehr gering

(pm). In der Fußball-​Bundesliga polarisiert der FC Bayern München wie kaum ein anderer Verein. Sehr vielen Sympathisanten stehen ebenso viele Skeptiker entgegen. Bei den Kunstturnern ist das ein wenig anders. Und: Am Samstag sind alle Wetzgauer Bayern-​Fans. Denn der TVW ist auf die Unterstützung der Turnabteilung des deutschen Fußball-​Rekordmeisters angewiesen, um den Klassenerhalt in der Bundesliga zu realisieren.

Freitag, 19. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 6 Sekunden Lesedauer

Es sind diese Wochen im November, die die Kunstturner des TV Wetzgau Jahr für Jahr zum Mond schießen könnten. Wenn draußen die Herbststürme aufziehen, es neblig und ungemütlich wird, dann steckt die Gmünder Kunstturnriege zumeist ganz tief im Abstiegsstrudel der Bundesliga. Nahezu jedes Jahr wird gezittert – mal mehr, mal weniger. Während vorne zwischen den Vereinen aus Straubenhardt, Cottbus und Saar die Post abgeht, müssen die Jungs von Paul Schneider sich im hinteren Tabellendrittel durchsetzen.
Trainer Paul Schneider und seine Turner haben auch in diesem Jahr nicht unbedingt dazu beigetragen, dass der Coach ruhige Minuten erleben darf und sich am letzten Wettkampftag zurücklehnen kann. Ganz im Gegenteil. So spannend wie in dieser Runde war es selten. Dramatisch zudem: Die Wetzgauer haben den Klassenerhalt nicht mehr selbst in der Hand, sondern sind auf die Schützenhilfe anderer angewiesen. Und dabei kommen die Bayern aus München ins Spiel. Der FCB muss bei Chemnitz/​Halle antreten – also beim Tabellenletzten. Die Konstellation ist recht einfach. Sollten die Münchner gewinnen, bleibt der TVW drin. Sollte Chemnitz/​Halle gewinnen, riecht es schwer nach Abstieg für die Gmünder. Denn ein eigener Sieg des Turnvereins aus dem nördlichen Stadtteil in Hannover ist mehr als unrealistisch. Anders ausgedrückt: Es wäre eine faustdicke Sensation, sollte der TVW mehr als den einen oder anderen Gerätepunkt mit nach Hause bringen. Daher hat Wetzgau auch seine Späher in Chemnitz postiert. Der Wettkampf dort beginnt eine Stunde früher als der in Niedersachsens Hauptstadt. Somit wird der TVW stets darüber informiert sein, was die Konkurrenz macht.
Noch immer mit ein wenig Wehmut blickt die Gmünder Mannschaft zurück auf den Tag im Frühjahr, als das Duell mit den Chemnitzern in die Binsen ging. „Wir hecheln diesen beiden Punkten bis zum heutigen Tag hinterher. Das kann uns im Endeffekt den Kopf in Liga eins kosten“, sagt der Cheftrainer. Doch noch ist es nicht soweit. Die TVW-​Athleten wollen selbst in Hannover alles daran setzen, um sich mit erhobenem Haupt aus der Saison zu verabschieden. „Wir fahren nicht soweit, um uns von vorne herein geschlagen zu geben“, sagen die Turner. Allesamt sind bestens vorbereitet, aber auch mit dem nötigen Quäntchen Anspannung, Nervosität, ja Aufregung ausgestattet.
Schneider und sein Co-​Trainer Daniel Popescu gehen mit dem gleichen Team an den Start, das gegen Stuttgart einen guten Wettkampf ablieferte: Neben dem Co. werden Adrian Bucur, Helge Liebrich, Tobias Wolf, Simon Kuntner, Dominik Pfeifer, Axel Steeb, Marius Opferkuch und Dennis Röck an die Geräte gehen.
Bei einem Wetzgauer Klassenerhalt wird sicherlich gefeiert? Paul Schneider: „Es tut mir wirklich leid für unsere Sportler, aber daran werde ich jetzt noch keinen Gedanken verschwenden.“ Ebenso wenig aber auch an den Abstieg. Alles ist offen – und am Schluss soll der TVW weiter in der Bundesliga stehen.

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