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Braucht der Weihnachtsbaum Lametta, um glücklich zu sein? Schwäbisches Kabarett mit i-​Dipfele in Mögglingen

Sie sind wieder da: Emma und Bertha auf Männerjagd. Am Samstagabend suchten sie die Mögglinger heim. Auf Einladung der Volkshochschule gastierte das Duo i-​Dipfele im Alten Schulhaus und begeisterte das Publikum mit dem Programm „Weihnachts-​Speschl“.

Freitag, 24. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer

KABARETT (vh). Ausverkauft war die Kulturbühne schon lange. Wen wundert´s? Emma und Bertha alias Gesa Schulze-​Kahleyß und Sabine Schief sind schon lange kein Geheimtipp mehr. Seit beinahe zwei Jahrzehnten ist das Duo gemeinsam auf den Kabarettbühnen des Ländle unterwegs und schnabbelt und babbelt, schwätzt und lästert.
Und: Sie sind immer auf der Suche nach dem richtigen Mann. Wählerisch seien sie ja nicht, er dürfe halt nicht aus Heubach kommen, verblüffen die beiden Stuttgarterinnen mit Lokalkolorit. Vielmehr gehe es ja darum, dass Bertha endlich einen Mann hat, der für den Christbaum im Wohnzimmer sorgt. Und schwuppdiwupp ist man beim Thema des Abends angelangt: „Weihnachts-​Speschl“ heißt das Programm der „männerfressenden“ Damen im besten Alter und breitestem Schwäbisch, das bei den Besuchern Aha-​Erlebnisse rund um das anstehende Fest hervorruft.
Da bekennt Emma, dass sie die Gutsla bereits im August gebacken habe, denn „was Lidl kann, kann ich schon lang“. Da werden adventliche „Hardcore-​Kampfkaufattacken“ gepriesen und als Geschenk die Echthaarverlängerung passend zum Klingelton empfohlen. Und da wird über die neuesten Trends in Sachen Weihnachtsbäume aufgeklärt: Der Bio-​Baum sei nicht nur politisch korrekt, den könne man danach auch einfach aufessen.
Auf sympathische Art beziehen sie immer wieder das Publikum mit ein und schaffen es, dass so mancher Gast seine Handtasche nach Utensilien durchwühlt, um gemeinschaftlich die Girlande mit Taschentüchern, Hustenbonbons und Kugelschreibern zu schmücken.
Werner aus der ersten Reihe darf die Keksdose bewachen, mit der schwierigen Aufgabe, trotz Bitten und Betteln den beiden um ihre Figur bedachten Damen kein Spritzgebäck zu geben. Und Antonio „darf“ im Laufe des Abends den Baum auf der Bühne mit roten Weihnachtskugeln bestücken, immer unterstützt durch ein gemeinschaftliches „Toni, häng´s na“. Das i-​Dipfele im Programm ist aber wie immer der musikalische Teil.
Hüftenschwingend im koketten Pelzmäntelchen wird aus Costa Cordalis´ „Anita“ plötzlich „Lametta“ – eine Ode an die goldenen und silbernen Glitzerfäden. Humorvoll werden aus Gassenhauern schwäbische Weihnachtshits über frustrierte Tannenbäume im Sommer, die sooo gerne aufgedonnerte Christbäume wären. Vor den beiden Schwertgoschen in Engelsflügeln ist nichts und niemand sicher. Die Fahrschüler in der Nachschulung kriegen genauso ihr Fett ab wie Hundebesitzer mit dem Rottweiler im „Gräbele“ des Ehebettes.
In ihren altbekannten Figuren Emma und Bertha schaffen es Gesa Schulze-​Kahleyß und Sabine Schief immer wieder, das Publikum zu begeistern. Dieses dankte mit langem Beifall.

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