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Arbeitsmarkt /​Auswirkungen der Wirtschaftskrise lassen sich an der reduzierten Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erkennen

Im Februar 2010 blieb die Zahl der Arbeitslosen konstant bei 13 756 Personen. Damit stagnierte auch die Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent, so Hans-​Joachim Gulde, Leiter der Arbeitsagentur Aalen.

Freitag, 26. Februar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Landesdurchschnitt ist 5,5 Prozent.
Zur Transparenz über das tatsächliche Arbeitsplatzdefizit weist die Bundesagentur für Arbeit zusätzlich Angaben zur Unterbeschäftigung aus. Neben den registrierten Arbeitslosen fließen hier auch die Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ein. Dies sind z.B. Weiterbildungsmaßnahmen, Trainingsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten.
Demnach gibt es im Agenturbezirk Ostwürttemberg für 17.617 Personen ein Arbeitsplatzdefizit. Dies entspricht einer Unterbeschäftigungsquote von 7,6 Prozent. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung stieg die Arbeitslosigkeit (Arbeitslosengeld I) im Verhältnis zum Vorjahr um 37,7 Prozent auf 7.350 Personen, im Bereich der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) um 15,2 Prozent und liegt damit nun bei 6.406 Arbeitslosen.
Auf die einzelnen Landkreise verteilen sich die Zahlen wie folgt: Im Ostalbkreis sind 9.548 Personen arbeitslos gemeldet, das entspricht der Quote des Vormonats von 5,8 Prozent. Im Landkreis Heidenheim sind 4.208 Personen arbeitslos, dies entspricht ebenfalls der Quote des Vormonats von 6,2 Prozent. In beiden Rechtskreisen stellt sich die Arbeitslosigkeit bei den einzelnen Personengruppen wie folgt dar: Die gleichbleibende Anzahl von Arbeitslosen im Februar ergibt sich aus der Verschiebung bei Männern und Frauen. So ist bei den Männern ein Zugang von 97 Personen und bei den Frauen ein Abgang von 97 Personen zu verzeichnen. Männer sind nun mit 7.786 Personen (Arbeitslosenquote 6,2 Prozent) und Frauen mit 5.970 Personen betroffen (die Quote sank hier auf 5,7 Prozent).
In den weiteren Personengruppen gibt es folgende Entwicklungen: Jugendliche unter 25 Jahren waren mit 1.500 Arbeitslosen betroffen. Ihre Zahl stieg um 70. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von jetzt 5,0 Prozent. Bei den 50– jährigen und alteren Arbeitslosen stieg die Zahl leicht um 11 Personen auf 3.935 an (entspricht einer Quote von 6,7 Prozent). Ausländische Arbeitslose sind mit 2.633 Personen betroffen; die Zahl stieg hier um 39. Die Arbeitslosenquote ist mit 15,4 Prozent weiterhin sehr hoch.
Erfreulicherweise wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Monat Februar 729 neue Stellen gemeldet, das sind zwar 137 Stellen weniger als im Januar. Hiervon sind aber 653 Stellen ungefördert, also betriebliche, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Und das entspricht einem Zugang von immerhin 212 Stellen mehr im Vergleich zum Vormonat. Von den gemeldeten Stellen kommen 33,2 Prozent der Stellen aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, 10,9 Prozent aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie 8,6 Prozent aus dem Bereich Handel bzw. Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Die restlichen 47,3 Prozent verteilen sich überwiegend auf die Dienstleistungsberufe. „Gerade im Bereich des Handwerks rechnen wir, sobald der Winter vorbei ist, mit einer erhöhten Nachfrage. Der Arbeitgeberservice der Agentur wird mit handverlesenen geeigneten Bewerbern initiativ auf die Arbeitgeber zugehen“, so Gulde zu den kurzfristigen Aktivitaten der Agentur.
In der Hauptagentur Aalen sind 3.338 Arbeitslose gemeldet, das sind 6 weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote bleibt konstant bei 5,8 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent).
In Bopfingen sind 798 Arbeitslose gemeldet, das sind 12 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote steigt von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent. Im Geschäftsstellenbereich Ellwangen sind 872 Arbeitslose gemeldet, das sind 7 weniger als im Januar. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent (wie im Vormonat) hat Ellwangen eine Sonderstellung im Bezirk. Insgesamt 10 Arbeitslose mehr und damit 4.540 Arbeitslose sind in Schwäbisch Gmund gemeldet; dies entspricht einer ebenfalls konstant gebliebenen Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Heidenheim hat 4.208 gemeldete Arbeitslose, das sind 9 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt hier weiterhin bei 6,2 Prozent.
Kurzarbeit: Es liegen jetzt die aktuellen Zahlen für das 4. Quartal 2009 vor. Im Agenturbezirk Ostwürttemberg waren im Dezember 2009 432 Betriebe mit 7.081 Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen. Verteilt auf die beiden Landkreise ergibt sich folgendes Bild: Im Landkreis Heidenheim waren 87 Betriebe mit 1.323 Beschäftigten in Kurzarbeit; im Ostalbkreis waren dies 345 Betriebe mit 5.758 Kurzarbeitern.
Im Monat Februar hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Allgemeinen nicht verändert. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) konnte die Zahl der Arbeitslosen um 159 verringert werden, ebenfalls 159 Personen sind im Bereich der Grundsicherung (SGB II) dazugekommen. Es würde nun naheliegen, dass es sich nur um eine Verschiebung handelt; der Arbeitsmarkt ist jedoch ständig in Bewegung.
Erste Auswirkungen der Wirtschaftskrise lassen sich auch an der reduzierten Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erkennen. So waren zum Stichtag 30. Juni 2009 im Agenturbezirk 148.848 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Vor einem Jahr waren es noch 1.728 Beschäftigte mehr, was einer Veränderung von 1,1 Prozent entspricht.

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