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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Das 19. Glaserhauer Treffen fand in Herlikofen statt

Unter dem besonderen Aspekt des 650-​jährigen Bestehens standen über Pfingsten die 19. Glaserhauer Heimattage statt, die alle zwei jahre in Herlikofen gefeiert werden und auf denen Erinnerungen aufgefrischt aber auch inzwischen die guten Verbindungen zum heutigen Sklené (Glaserhau) gepflegt werden. So war auch heuer wieder eine Abordnung aus Sklené in Herlikofen, und der Gegenbesuch folgt noch in diesem Jahr. Von Dietrich Kossien

Dienstag, 25. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 41 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​HERLIKOFEN. Nach der Anreise der Delegation aus dem heutigen Sklené (Glaserhau) in der Tschechischen Republik folgte am Samstagabend der große Festtag mit dem Beisammensein in der Herlikofer Gemeindehalle. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Glaserhau, Josef Großmann begrüßte. Zuvor hatte der Musikverein Herlikofen für die flotte musikalische Einstimmung unter seinem Dirigenten Kuno Stegmaier gesorgt.
Großmann stellte heraus, dass es nicht nur die Tradition und die geschichtliche Vergangenheit sei, die sie an diesem Tag zusammenführe, sondern es gelte vor allem die Gründung von Glaserhau vor 650 Jahren zu würdigen und zu feiern. Besonders freue man sich über den erneuten Besuch von Freunden aus Glaserhau mit ihrer Bürgermeisterin Emilia Izraelova und Dr. Helga Nikles. Ebenso konnte er den Ortsvorsteher von Herlikofen, Celestino Piazza, Pfarrer Johannes Waldenmaier, Pater Peter Daubner, den Vorsitzenden der Oberstubener Ortsgemeinschaft, Günter Straka, Eduard Oswald von der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Dr. Kurt Scholze von der Arbeitgemeinschaft Osten (AGO), sowie die Musiker des Musikvereins Herlikofen und den Glaserhauer Musiker Sascha willkommen heißen.
Zeugnis ablegen von
den Wurzeln der Vorfahren
Wenn man auf die Geschichte von Glaserhau zurückblicke, so sei die Gründung vor 650 Jahren ein bedeutendes Ereignis, das Zeugnis ablegt von den Wurzeln der Vorfahren und der Herkunft. Es sei die ereignisreiche Geschichte, die über Jahrhunderte weiterführe, bis hin zu dem letzten tragischen Teil, mit Krieg, vielen Opfern und Vertreibung, den man erleben musste. Es sei aber auch die Geschichte der Gegenwart, in der man eine neue Heimat gefunden und auch anhaltend gute Beziehungen und freundschaftliche Verbindungen zur alten Heimat aufgenommen habe, die man weiter pflegen wolle.
In seinem Grußwort freute sich Ortsvorsteher Celestino Piazza über die vielen Gäste. Die Glaserhauer Heimattage über Pfingsten seien ein fester Bestandteil des Herliköfer Veranstaltungskalenders und stellten eine Bereicherung des kulturellen Lebens der Herliköfer Gemeinschaft dar. In diesem Jahr hätten die Heimattage im Zeichen der 650-​Jahr-​Feier von Glaserhau eine besondere Bedeutung. Die Besuche zahlreicher Gäste in Herlikofen und der in diesem Jahr anstehende Gegenbesuch in Glaserhau seien immer wieder Zeichen für die Verbundenheit mit der alten Heimat und dem Wunsch, diese Verbindungen aufrechtzuerhalten und zu fördern.
Einladung nach Sklené
durch die Bürgermeisterin
Über das gemeinsame Treffen der Landsleute an einem außergewöhnlichen Tag freute sich auch die Bürgermeisterin von Sklené, Emilia Izraelova. Sie stellte die Bedeutung des Treffens für die Glaserhauer von heute und für die, die aus Glaserhaus stammen würden, heraus. Es sei gut, dass man sich heute wieder treffe. Und so lade sie auch die in Herlikofen versammelten Glaserhauer zum Jubiläum, an dem man die Gründung von Glaserhau vor 650 Jahren durch Peter Glaser feiern werde, im Juli nach Sklené ein.
Kurt Scholze von der Gmünder Arbeitsgemeinschaft für Heimat und Kultur erinnerte in einem Grußwort an die Verbindungen Gmünds durch Peter Parler zu Tschechien. Im Blick auf die Rolle der Vertriebenen stellte er heraus, dass in Gmünd eine Kultur der Erinnerung gepflegt werde und in dieser Beziehung Schwäbisch Gmünd ein Leuchtfeuer sei. Der Vertreter der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Eduard Oswald, wünschte sich in seinem Grußwort, dass von diesem Treffen neue Impulse für die Zusammenarbeit ausgehen.
Ungezwungen wurde anschließend, nachdem das Glaserhauer Lied erklungen war, bei guter Unterhaltung, Musik und Tanz weiter gefeiert. Der Pfingstsonntag stand dann im Zeichen des Festgottesdienstes in der St.-Alban-Pfarrkirche, den traditionsgemäß Pater Peter Daubner und Pfarrer Johannes Waldenmaier gemeinsam hielten. Dem Gottesdienst folgte wieder die Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Herliköfer Friedhof. Ein gemütlicher Nachmittag in der Gemeindehalle folgte. Eine besondere Ehrung gab es für die über 80-​jährigen Senioren.

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