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Agentur für Arbeit, Handwerkskammer sowie Industrie– und Handelskammer beraten über die Ausbildungsplatzsituation

Der Leiter der Agentur für Arbeit Aalen, Hans-​Joachim Gulde, hat gestern gemeinsam mit Vertretern der Industrie– und Handelskammer sowie der Handwerkskammer eine Zwischenbilanz zur Situation am örtlichen Ausbildungsmarkt gezogen.

Mittwoch, 26. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 35 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). „Derzeit ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in aller Munde. Für den Agenturbezirk Ostwürttemberg stellt sich die Situation nach Ablauf der ersten sieben Monate des Berufsberatungsjahres 2009/​2010 folgendermaßen dar. Seit Beginn des Berichtsjahres (1. Oktober bis 30. September des Folgejahres) wurden 3485 Bewerber um Ausbildungsstellen registriert. Dies sind aktuell nur 143 Bewerber weniger als im vergangenen Berichtsjahr“ so Gulde. „Im gleichen Zeitraum wurden der Agentur für Arbeit Aalen 2401 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 310 Ausbildungsstellen (-11,4 %) weniger als im Vorjahr. Rechnerisch bedeutet dies, dass auf jeden Bewerber etwa 0,7 Berufsausbildungsstellen entfallen. Im vergangenen Jahr war das Verhältnis nahezu gleich (0,75 Stellen pro Bewerber).
Momentan gibt es im gesamten Agenturbezirk noch 1761 unversorgte Bewerber. Das sind 5,7% weniger als noch im Vorjahr. Auch die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt zum jetzigen Zeitpunkt mit 1024 unter dem Wert des Vorjahres (1046).
Im Landkreis Heidenheim ging die Zahl der Bewerber im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent zurück und liegt bei 848. Die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen reduzierte sich ebenfalls merklich um 19,3 % und liegt momentan bei 646. Im Ostalbkreis reduzierte sich die Zahl der Bewerber nur leicht um 0,3 % auf 2637 Bewerber, die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen hingegen reduzierte sich deutlicher um 10,6% zum Vorjahr auf 1755. Hervorzuheben ist, dass sich der Ausbildungsmarkt in Ostwürttemberg, allen negativen Prognosen zum trotz, auf hohem Niveau halten konnte.
Die Arbeitgeber der Region zeigten eine weiterhin hohe Bereitschaft jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Offenbar ist hier das Bewusstsein vorhanden, dass die Themen Fachkräftemangel und Demografie auch nach der Krise noch aktuell sein werden.
Die Unternehmen, die aktuell noch nicht besetzte Ausbildungsstellen haben, sind auch weiterhin bereit, Auszubildende aufzunehmen. Die Berufsschulen, als Partner im dualen System, nehmen ebenfalls noch auf. Interessenten, die jetzt nach Beginn des üblichen Ausbildungsstarts noch einen Ausbildungsplatz suchen, können über ein Gespräch bei der Berufsberatung weiterhin ihre Chancen nutzen (Kontakt über das BIZ unter Telefon 0 73 61/​57 51 70).
Die 3485 Bewerber verteilen sich fast gleichmäßig auf männliche (1892) und weibliche (1593) Bewerber. Außerdem sind hiervon 2779 Bewerber unter 20 Jahren, das entspricht 79,7%. Der Anteil der ausländischen Bewerber liegt bei 14,5%.
Es gibt noch Berufe mit mehr Ausbildungsplätzen als Bewerber
In vielen Bereichen entsprechen die Bewerberzahlen nicht der Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze und umgekehrt. In folgenden Bereichen gibt es zur Zeit mehr Bewerber als Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen: Gartenbauer, Drucker, Metallerzeuger, –bearbeiter (Metallverformer, Formgießer), Schlosser, Mechaniker, Tischler, Maler, Lackierer, Verwaltungs-​, Büroberufe, Gesundheitsdienstberufe. In folgenden Bereichen gibt es zur Zeit mehr Ausbildungsplätze als Bewerber zur Verfügung stehen: Landwirte, Forst– und Jagdberufe, Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter, Ernährungsberufe (Bäcker, Fleischer…), Bauberufe ( Maurer, Straßenbauer, Dachdecker…), Maschinisten, Bank– Versicherungskaufleute, Gästebetreuer. „Deshalb appelliere ich an Jugendliche und Eltern, sich auch über berufliche Alternativen Gedanken zu machen. Die Konkurrenz bei den Wunschberufen ist groß und nicht alle Bewerber erreichen dieses Ziel. Es gibt in der Region eine Vielzahl interessanter Ausbildungsberufe“, regt Gulde an. „Erfreulicherweise haben unsere Berufsberater und Arbeitsvermittler am Tag des Ausbildungsplatzes (11. Mai) 527 neue Ausbildungsstellen bei den Betrieben aus der Region einwerben können“, informiert Gulde. Das sind immerhin 282 Stellen mehr als im Vorjahr. Die Agentur für Arbeit bietet neben Vermittlung und Beratung auch weitere Unterstützung, z.B. über berufsvorbereitende Maßnahmen, finanzielle Hilfen oder überbetriebliche Ausbildungen.
Zwischen der Agentur und der für die Ausbildung zuständigen Stellen, wie Industrie– und Handelskammer bzw. Handwerkskammer und den weiteren zuständigen Stellen besteht eine enge Kooperation im Bereich der Ausbildung. Dadurch soll erreicht werden, dass alle Ausbildungswilligen eine Stelle erhalten sowie alle gemeldeten Ausbildungsstellen besetzt werden können.

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