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Ausstellungseröffnung in der Gmünder Stadtbibliothek

Bücher gibt es in der Gmünder Stadtbib-​liothek en masse. Seit gestern gibt es noch ein paar mehr — in Form der Holz-​Bücherskulptur „Balance“ des Künstlers Frank Kleinknecht. Auch wenn die Bücher nicht gelesen werden können — die Aufmerksamkeit der Leseratten wird ihnen dennoch gewiss sein. Von Nicole Beuther

Mittwoch, 05. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 40 Sekunden Lesedauer

AUSSTELLUNG. Geduld war gefragt. Bis gestern Abend war die Skulptur im Eingangsbereich nämlich verhüllt und sorgte deshalb für Rätselraten unter den Besuchern, die tagsüber in die Stadtbibliothek kamen. Sybille Bruckner-​Schmidt, die Leiterin der Stadtbibliothek, und Prof. Dr. Manfred Wespel, Vorsitzender des Freundeskreises Stadtbibliothek, lüfteten um kurz nach 19 Uhr das Geheimnis. Zusammen enthüllten sie vor den Augen einiger Besucher die 1,80 Meter hohe Skulptur aus Lindenholz, die Frank Kleinknecht in vier Wochen geschaffen hat. Man habe etwas gewollt, was zum Ambiente passt, erklärte Prof. Dr. Manfred Wespel. Und so wich die Johann Wolfgang von Goethe-​Figur aus Pappe der Bücherskulptur, die von nun an den Eingangsbereich der Bibliothek schmücken wird. Bis zum 5. Juni zu sehen sind weitere Werke des Künstlers — Skulpturen, Wandreliefs und Entwurfszeichnungen, bei denen eines im Mittelpunkt steht: Das Lesen von Büchern. Eine Bücherei ist für Frank Kleinknecht mehr als nur ein Ort, an dem es Bücher zu entleihen gibt. Bei der gestrigen Ausstellungseröffnung sprach der Künstler von einem Tor zur großen weiten Welt. Aus diesem Grund freue es ihn besonders, einige seiner Werke in der Gmünder Stadtbibliothek auszustellen.
Es gebe, so Kleinknecht, kein anderes Medium, das die Vorstellungskraft so sehr trainiere wie das Lesen von Büchern. Mit seinen Werken möchte er darauf aufmerksam machen, dass „Bücher lesen auch in Zukunft unersetzbar bleiben wird“. Das Lesen von Geschichten und die daraus entstehenden Emotionen tragen, gepaart mit viel Phantasie, zum Entstehen seiner Werke bei.
Es sind heimische Holzsorten wie Apfel– oder Zwetschgenbaumholz, die als Werkstoff dienen. Viele Skulpturen bestehen aus mehreren Hölzern, wie beispielsweise die „Frau mit acht Büchern“, die aus einem Mix von Weiden-​, Kirsch– und Birnbaumholz besteht und eine gute Figur macht.
„Holz“, so findet Kleinknecht, „ist ein Werkstoff mit Wärme“. Ein Stück dieser Wärme hat schon seit längerem in der Gmünder Stadtbibliothek Einzug gehalten — in Gestalt eines großen Holzbuches, ebenfalls von Kleinknecht. Dieses größte Buch der Stadtbibliothek zieht die Besucher an, berichtete Sybille Bruckner-​Schmidt gestern. Ein Grund, weshalb schnell klar gewesen sei, mit weiteren Werken des Künstlers eine Ausstellung zu bilden. Die Bücherskulptur wurde vom Freundeskreis Stadtbibliothek finanziert. Prof. Dr. Manfred Wespel: „Hierzu waren wir gerne bereit.“

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