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Nachrichten Kultur

30 Jahre Gmünder Bühne — das wird ab heute bis Sonntag mit dem Entaklemmer in der Theaterwerkstatt gefeiert

30 Jahre Bereicherung des Theaterlebens der Stadt — so könnte man die Tätigkeit der Gmünder Bühne beschreiben. Im Rückblick ist es beinahe unglaublich, was diese relativ kleine Gemeinschaft für das Theaterleben von Schwäbisch Gmünd auf die Beine gestellt hat.

Donnerstag, 06. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 24 Sekunden Lesedauer

THEATER (gmb). Viele neue Impulse gingen von der Theatergruppe aus und viele anspruchsvolle Stücke wurden einstudiert. Und alles, darauf sind die ehrenamtlichen Spielerinnen und Spieler berechtigt stolz, ohne Geldforderungen gestellt zu haben.
Vom Spielleiter über die Spielerinnen und Spieler, die Techniker, Bühnenbildner und Kulissenbauer, Kostüm-​Entwerfer und –Anfertiger, Maskenbildner und Friseure, Inspizienten, Souffleusen, Requisiteure, Kassenwarte, Plakat– und Programmgestalter, Auf– und Abbauer bis zum Platzanweiser bekommt keiner eine Gage oder ein Honorar. Dazu kommt, dass dies alles in der Freizeit, neben Beruf, Schule und Familie geschieht. Hier wird in das Hobby sehr viel Zeit investiert. Es sind nicht nur die zahlreichen Proben, die zählen. Schon allein die „Hausaufgabe“, das Auswendiglernen der Rollen, benötigt viel Zeit.
Dass die Gmünder Bühne dazu noch eine besonders aktive Gemeinschaft ist, beweisen in diesen 30 Jahren die Inszenierungen von 73 Stücken mit zahlreichen Wiederholungen. Damit steht sie im Amateurtheater an der Spitze des Ostalbkreises. All dies war nicht voraussehbar, als Ernst Kittel 1980 vom Arbeitkreis Kultur beauftragt wurde, in Schwäbisch Gmünd wieder eine Theatergruppe zu gründen. Als langjähriger Spieler und Regisseur, er steht seit 1948 auf den Theaterbrettern, gelang es ihm, ehemalige und neue Spielerinnen und Spieler zu gewinnen und die Gmünder Bühne konnte gegründet werden.
Im Jubiläumsjahr zum 30-​jährigen Bestehen führt die Gmünder Bühne die bekannte schwäbische Komödie „Der Entaklemmer“ von Thaddäus Troll auf — beginnend am heutigen Donnerstag, 6. Mai, Freitag, 7. Mai, Samstag, 8. Mai jeweils um 20 Uhr und Sonntag, 9. Mai, um 15 Uhr in der Theaterwerkstatt im Spital.
„Der Entaklemmer“ wurde bereits 1976 in Stuttgart uraufgeführt. Diese von sprachlichem Witz sprühende Nachdichtung erzielte bis heute einen großen Dauererfolg. Thaddäus Troll hat Moliéres Komödie „Der Geizige“ in das Jahr 1875 und nach Stuttgart verlegt. Darin verewigt er typische schwäbische Eigenschaften und vor allem herrliche kraftvolle, derbe Ausdrucksweisen.
Karl Knaup, ein schwäbischer Fabrikant, ist ein „Entaklemmer“ und wird in dieser Paraderolle von Wolfgang Meier gespielt. Er hat zwei Hände, die eine zum Heben vom Geldbeutel und die andere zum Zuheben. Sein Hausknecht Gottlieb, den Reinhard Haseidl köstlich verkörpert, und das Dienstmädchen Rickele (Nicole Scherrenbacher) wissen davon ein. Lied zu singen. Aber auch Knaups Familie leidet sehr unter seinem Geiz. Sein Sohn Heiner (Achim Haseidl) und seine Tochter Elise (Sabine Stahl( werden mehr als knapp gehalten. Der Verwalter Eugen (Uwe Kreusel) hat es auch schwer, er liebt Elise, darf aber deren Vater nichts davon merken lassen.
Die Situation spitzt sich zu, als Knaup mit Hilfe der Heiratsvermittlerin Karline (Gisela Doneit wie auf den Leib geschrieben) und des Kommissionärs Übelmesser (Dieter Waigle/​Bernhard Stütz) nochmals heiraten will. Marianne (Stefanie Nigro), seine Auserwählte, wird aber auch vom Sohn umworben. Ausweglos wird die Lage, als seine geliebte Geldschatulle verschwindet. Ob Otto Schlichtärle (Wolfgang Vogt) und der Kommissar Epple (Wolfgang Haseidl) der Geschichte zu einem glücklichen Ende verhelfen können?
Doch das erfahren die Zuschauer erst am Ende einer genussreichen Vorstellung, die tiefe humorvolle Einblicke in die schwäbische Seele gewährt. Die Spielleitung liegt in den bewährten Händen von Brigitte Stahl und Wolfgang Haseidl.
Im Herbst (29. bis 31. Oktober) folgen unter dem Titel „Das Böse, nein, es ruht und rastet nicht“, sieben heitere Minikrimis und in der Vorweihnachtszeit (26. bis 28. November) ein traditionelles Märchen, dieses Jahr „König Drosselbart“.

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