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Jahrgang 1938 aus Heubach besuchte in Pommern und Ostpreußen historische Stätten

Der Jahrgang 1938 aus Heubach besuchte in Pommern und Ostpreußen historische Stätten. Danzig und die Marienburg gehörten dazu, aber auch die Wolfsschanze, wo am 20. Juli 1944 Stauffenbergs Attentat auf Hitler stattfand.

Sonntag, 20. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 44 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (ag). Dauerregen begleitete die Teilnehmer des Heubacher Jahrgangs 1938 auf ihrer Jahresausfahrt nach Pommern und Ostpreußen bis Dessau. In Stettin lockte eine Rundfahrt durch die Altstadt. Vorbei an der einst weltberühmten Vulkanwerft ging es zur Hakenterrasse. Dem schloss sich die Besichtigung des Schlosses mit seiner historischen Uhr an. Nur unweit vom Schloss grüßten die Türme von St. Peter und Paul, der ältesten Kirche Stettins. Auf der Weiterfahrt über Köslin und Stolp beeindruckten riesige gepflegte Felder und schier endlose Waldgebiete. Eine kurze Rast in Stolp ermöglichte die Besichtigung des historischen Rathauses mit den Wappen der größeren polnischen Städte. Bevor man das Tagesziel Danzig erreichte, wurde im Kaschubenmuseum in Karthaus Rast gemacht.
Erst bei der Ankunft im Hotel „Scandic“ in Danzig schien dann endlich wieder die Sonne. Am nächsten Morgen ging es zu Fuß durch das Krantor in die historische Altstadt. Durch die Frauengasse führte der Weg zur mittelalterlichen Marienkirche und durch die Lange Gasse zum berühmten Neptunbrunnen. Wunderschön gestaltete Fassaden ließen fast vergessen, dass die Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs stark zerstört war. Vor der Weiterfahrt nach Marienburg wurde im Rahmen einer kleinen Rundfahrt der Danziger Bahnhof und die Werft gestreift, in der Lech Walesa einst als einfacher Elektriker die Bewegung „Solidarnosc“ begründet hatte. Südöstlich von Danzig erhebt sich die mächtige Marienburg, Residenz der Hochmeister des Ordens des Hospitals der hl. Jungfrau Maria. Sie war eine der stärksten Festungen im mittelalterlichen Europa. Mit dem Bau begann der Orden 1274.
1457 fiel die Burg an Polen und erst nach der ersten Teilung Polens 1771 an Preußen. Von dem Ausflug in die Geschichte der Burg und des Ritterordens erholten sich die 38er bei einer Bootsfahrt auf dem Oberländischen Kanal. Für die Teilnehmer war es ein einmaliges Erlebnis mittels Wasserkraft mit einem Boot über Land zu fahren. Am nächsten Tag ging es vom Hotel Gromada in Elbing zügig zur russischen Grenze in Richtung Königsberg. Bevor die Stadt erreicht wurde, stattete man der Vogelwarte in Rositten einen Besuch ab und genoss von den Dünen den Blick auf Ostsee und Haff.
Angenehm war der Aufenthalt im Hotel Baltica am Stadtrand von Königsberg, wo übernachtet wurde. Die russische Reiseleiterin, eine gebürtige Georgierin, war erstaunlich gut über die Geschichte und die Gedenkstätten Königsbergs informiert. So wurde die Stadtbesichtigung mit Kant-​Denkmal, Universität und Marinemuseum am Pregelufer, zu einem großen Erlebnis. Den Abschluss bildete ein überwältigendes Orgelkonzert im Dom.
Ziel des Nachmittags war der Wallfahrtsort Heiligelinde in Polen. Schon seit Jahrhunderten ist der Ort das Ziel unzähliger Pilgerscharen. Die Kirche von 1687 ist zweifellos der schönste Barockbau im gesamten nordöstlichen Polen. Die prächtige Orgel mit 3969 Pfeifen und 40 Registern bereitete ein enormes Klangerlebnis. Die Weiterfahrt führte über Rastenburg zur Wolfsschanze, dem Hauptquartier Hitlers nach dem Beginn des Krieges mit der Sowjetunion. Hier fand am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler statt.
Die beiden nächsten Übernachtungen erfolgten in Sensburg im Zentrum der Masurischen Seenplatte. Von dort aus besuchten die Teilnehmer Nikolaiken und unternahmen eine Bootsfahrt auf dem Spirdingsee. In Kleinort wurde das Geburtshaus Ernst Wiecherts mit dem angeschlossenen kleinen Museum besucht. Auf dem Markt in Utka gab es ein zufälliges Treffen mit einem Gmünder Stadtrat. Am späteren Nachmittag folgten dann die 38er in Sensburg der Einladung des Verbandes der Deutschen Minderheit.
Dann hieß es von Ostpreußen Abschied zu nehmen. Über Allenstein und Neidenburg ging es zunächst nach Thorn. Beim Stadtrundgang geriet man unversehens ins gerade stattfindende Altstadtfest. Voller Stolz wies die Stadtführerin auf die berühmten Söhne Thorns, Kopernikus und Semmering, hin. Vorbei an Gnesen, der ältesten Hauptstadt Polens, erreichten die Besucher schließlich Posen, die letzte Station vor der Heimfahrt, die am folgenden Tag über Frankfurt/​Oder, Dresden und Nürnberg angetreten wurde.
Inge und Karl Braun hatten die Fahrt geplant und organisiert und ernteten dafür höchstes Lob.

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