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Der Münsterplatz wurde zum Opernhaus

Ein klassisches Opern-​Erlebnis unter dem Sternhimmel wurde den Besuchern von „Nabucco“ auf den Plakaten versprochen — und dieses Versprechen wurde gehalten. Bestes Sommerwetter, ein großes Live-​Orchester sowie ein fähiges Ensemble sorgten für einen Abend, der in Erinnerung bleiben wird — insbesondere bei RZ-​Leserin Barbara Sonnentag, die als Mitglied des Chors auf der Bühne mitsingen durfte

Samstag, 21. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer

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Von Gerold Bauer
OPER. Die gebürtige Gmünder, seit ihrer Heirat in Ottenbach wohnend, ist in mehreren Gmünder Vereinen aktiv. So hat sie sechs Jahre lang unter Hubert Beck im Philharmonischen Chor gesungen und ist nun beim Liederkranz Weiler Mitglied der Formation „Opera Gamundia“. Es war ein glücklicher Zufall, dass gerade eine so aktive Chorsängerin bei der RZ-​Leseraktion gewonnen hat und den berühmten „Gefangenenchor“ aus der Oper „Nabucco“ gestern live auf der Bühne und vor zahlreichem Publikum (kein Stuhl blieb unbesetzt) mitsingen durfte. Sie hat sich gut darauf vorbereitet, im Auto auf dem Weg zur Arbeit immer wieder das Stück gehört und auch den italienischen Text auswendig gelernt. „Nur auf der Bühne zu stehen und so tun, als würde ich mitsingen, kommt für mich nicht in Frage“, betonte sie im Gespräch mit der Rems-​Zeitung.
Schon zwei Stunden vor Beginn der Aufführung kam Barbara Sonnentag auf den Münsterplatz, wo die Profis des tschechischen Ensembles gerade die schwierigen Passagen gemeinsam mit dem Orchester probten und die Tontechnik die Übertragungsqualität der großen Lautsprecherboxen an die Gegebenheiten des Münsterplatzes so anpasste, dass man nachher selbst ganz hinten auch in den leisen Passagen alles verstehen konnte.
Für Barbara Sonnentag führte der erste Gang gleich hinter die Kulissen, wo ein passendes Kostüm für sie ausgesucht wurde. „Sie sind blond, deshalb müssen sie ein Kopftuch tragen“, erklärte ihr die Kostüm-​Expertin des Ensembles. Denn schließlich spielt „Nabucco“ im Nahen Osten, wo die Einheimischen ja bekanntlich dunkelhaarig sind. Die Oper hat einerseits das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft zum Thema; andererseits steht Titelheld „Nabucco“ (gemeint ist Nebukadnezar) im Zentrum, der sich selbst zum Gott machen will und erst durch seine Bekehrung zum Gott der Hebräer vom Wahnsinn geheilt wird.

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