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Ein neuer Querschnitt durch das Schaffen von Willi Stein wird im Rathaus von Waldstetten gezeigt

Einen Querschnitt durch das Schaffen des Waldstetters Willi Stein zeigt eine Ausstellung, die ab Sonntag, 29. August, im Waldstetter Rathaus-​Foyer gezeigt wird. Dabei handelt es sich um Werke, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind.

Freitag, 27. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

KUNST (rw). „Es ist meine letzte Ausstellung“, sagt Willi Stein. Aber man soll bekanntlich niemals nie sagen. Der 89-​Jährige malt noch immer, vorwiegend Landschaften, die für ihn gewissermaßen ein Markenzeichen geworden sind. In vielen Häusern hängen seine Bilder, die eine für einen Autodidakten erstaunliche Fertigkeit und ein sicheres Gespür für Stimmungen verraten. Vielleicht sind diese in Farbe gefassten Gefühlswerte der Schlüssel, der die Gemälde so zugänglich macht. Oder, wie es das Motto zur Ausstellung formuliert: „Das Kunstwerk ist wie eine Sonde, deren Qualität daran zu messen ist, wie tief sie in die Seele des Betrachters eindringt.“ Und es sind natürlich die Themen, bei denen den Hiesigen das Herz aufgeht: immer wieder die Dreikaiserberge, die munter laufende Rems, auch die Berge des Tessin, ein Weinberg vor der Ernte („Hier wächst der Trollinger“); Blumenstücke, Landschaften, an denen man mit Heimatliebe hängt und die impressionistisch hingestrichelt und getupft wirken, leicht, aber doch substantiell in der Leuchtkraft der Farben.
Hier sind Himmelblau, Herbstlaub oder Frühjahrsblüte, kräftig zwar, aber stimmig und sich gegenseitig steigernd komponiert. Man kann die Standorte identifizieren, und wer will, kann sich selbst auf den Standpunkt des Malers begeben: ein Sonnenblumenfeld bei Mögglingen, die Rems in der Krähe, der Blick vom Staufen über den Aasrücken auf den Rechberg, dito vom Kreisverkehr zum Rechberg an der Straße nach Bettringen oberhalb von Waldstetten.
41 Werke zeigt die Ausstellung, darunter auch Fotos von den bildhauerischen Arbeiten — Skulpturen, die Willi Stein, der einst neben einer kaufmännischen Ausbildung auch eine Schreinerlehre absolviert hat, aus den eigenen Bäumen geschaffen hat. Ferner sind diverse Siebdrucke und Frottagen zu sehen.
„Mein Vater war Schriftsetzer und gestalterisch fähig, vielleicht habe ich von ihm etwas mitbekommen“, sagt Willi Stein. Geboren wurde er 1921 in Kirchheim-​Teck, seit 63 Jahren lebt er in Waldstetten. In seinem bis 1987 dauernden Berufsleben war er Vertriebsdirektor beim Küchenhersteller Leicht und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Moderne Küche“. In diesem Zusammenhang hatte er viel mit der Gestaltung der Küchen zu tun. „Bunte Küchen, frohe Frauen“, war ein früher Slogan von ihm — und Leicht war der erste Küchenhersteller, der in der Nachkriegszeit verschiedenfarbige Fronten anbot. Das Bundesverdienstkreuz erhielt Willi Stein auch.
„Ich wollte mal Maler werden“, bekennt er. Aber richtig verwirklichen konnte er diesen Wunsch erst nach dem Berufsleben. Er hat sich, wie es seine Art ist, gründlich auf sein Malerdasein vorbereitet, übte, belegte Kurse, eignete sich Techniken an. 1988 hatte er seine erste Ausstellung im Waldstetter Rathaus, 2005 war dort die bislang letzte Schau zu sehen. Auch im Ostalbkreishaus waren seine Bilder zu sehen, in Kirchheim, natürlich in Schwäbisch Gmünd. Sie fanden viele Liebhaber, und so reich ist sein eigener Fundus nicht mehr. Wie schon zuletzt gehen die Erlöse auch dieser Ausstellung an den Heimatverein Waldstetten-​Wißgoldingen. Zur Begrüßung spricht am Sonntag, 29. August, um 11 Uhr der stellvertretende Bürgermeister Anton Weber, die Einführung hält Dr. Sabine Heilig, die musikalische Umrahmung gestaltet die Musikschule Waldstetten.

Willi Stein, Bilder. Die Ausstellung ist zu sehen im Foyer des Rathauses Waldstetten von 29. August bis 24. September. Öffnungszeiten: Mo — Fr von 9 — 12 Uhr; Mo 14 — 16.30; Mi 14 — 18 ; Do 14 — 16.30 Uhr.

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