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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ethylen-​Pipeline: Erster Bürgermeister Joachim Bläse appelliert an Grundstückseigentümer, die Trassenvariante zu ermöglichen

Bis zum 8. September muss die Stadt dem Regierungspräsidium nachweisen, ob eine vom Wohngebiet Vorderer Berg in Lindach weiter entfernte Trasse für die Ethylen-​Pipeline realisiert werden kann. Jetzt richtet Bürgermeister Joachim Bläse einen Appell an die Grundstückseigentümer.

Freitag, 27. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 4 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​LINDACH (rw). Der Erste Bürgermeister bittet nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtshof zum Weiterbau der Ethylen-​Pipeline (die RZ berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe) die noch ablehnenden Grundstückseigentümer dringend „um Unterstützung zum Wohl der Lindacher Bürger.“
Joachim Bläse geht davon aus, dass die EPS nach dem für sie positiven Urteil des VGH schnell weiterbetreibt, ohne die Verhandlung in der Hauptsache, die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss, noch abzuwarten. Bläse: „Die Enteignung ist möglich.“ Leichter mache diesen Zugriff auf das Eigentum der Umstand, dass die Trasse mit der unterirdischen Pipeline nur durchläuft, der Boden aber nutzbar bleibt. Die EPS wiegt sich im Gefühl der Rechtssicherheit und hat angekündigt, den Bau der Pipeline bis Ende 2010 zu vollenden.
Die Stadt hat dem Regierungspräsidium eine Trassenvariante auf einer Länge von knapp 900 Metern vorgelegt, die wohl auch die Lindacher Bürgerinitiative akzeptieren könnte — sie verläuft weiter nördlich und jenseits des Kamms zum Leintal hin. „Diese Trassenvariante lief zunächst gut“, so der Bürgermeister, die meisten Eigentümer machten mit. Jüngst sei sie noch nach einem Gespräch von Lindacher Bürgern mit OB Richard Arnold und Ortsvorsteher Funk weiter im Westen auch noch ein Stück nach Norden verschoben worden. Nur: drei Eigentümer lehnten bislang ab, ihren Grund dafür herzugeben, vielleicht zunächst bestärkt, wie Joachim Bläse vermutet, durch den Baustopp vom April, den der Ostalb-​Landwirt mit seiner Klage gegen die vorzeitige Besitzeinweisung erreicht hatte. Möglicherweise stünden aber noch ältere, schlechte Erfahrungen mit der Stadt oder der einst selbstständigen Gemeinde Lindach dahinter. „Wir haben alles angeboten, vom Tausch bis zum Kauf. Wir wissen, da hängen Emotionen dran“, sagt Bläse. Doch bislang seien die drei Eigentümer nicht darauf eingegangen. Jetzt habe sich die Lage aber durch das VGH-​Urteil grundlegend geändert. Und es pressiert: Joachim Bläse hat am 8. September einen Termin beim Regierungspräsidium, dort muss er nachweisen, ob sich die nördliche Trassenvariante realisieren lässt. Was vorliegt, das gilt.
EPS und Regierungspräsidium stünden dem Vorschlag der Stadt positiv gegenüber — gebe es aber keine Einigung, hielten sie an der planfestgestellten Trasse fest, die südlich des Kamms verläuft und sich der Wohnbebauung Vorderer Berg bis auf 60 Meter nähere. Die weiter nördlich verlaufende Linie sei 200 Meter weit von den Häusern entfernt. „Das Gros der Lindacher wäre glücklich, wenn wir das hinkriegen.“ Die nördliche Variante könnte zudem von einem städtischen Grundstück aus erschlossen werden
Die Stadt habe sich ursprünglich herausgehalten: „Als die Trasse festgelegt wurde, diskutierten wir noch über den Standort der Albvereinshütte.“ Erst später kam Dynamik hinein — vor allem als sich eine Bürgerinitiative gründete, die grundsätzlich gegen die Verlegung der Leitung war.
Jetzt drängt die Zeit wohl tatsächlich. Bläse: „Mein Appell an die Lindacher, die noch überlegen: Sie mögen uns helfen, diese Alternative im Sinne der Gesamtverantwortung hinzukriegen.“
Darüber will der Erste Bürgermeister, selbst Lindacher, übers Wochenende und bis zum 3. September mit den drei Eigentümern sprechen.

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