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Die Franz-​von-​Assisi-​Schule in Waldstetten startet pünktlich zum Schuljahresbeginn Ganztagsbetrieb zum neuen Schuljahr

Nach einjähriger Bauzeit und konzeptioneller Weiterentwicklung im pädagogischen und organisatorischen Bereich startet die Waldstetter Realschule ihren Ganztagsbetrieb.

Freitag, 10. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 53 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN (pm). Zusätzliches Personal und der dreigeschossige Neubau sorgen dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler aufgehoben fühlen dürfen. Grundlage ist dafür ist der Marchtaler Plan für Tagheim– und Ganztagsbereiche.
Auch wenn sich die Bauarbeiten durch den langen Winter verzögert haben, kann der Betrieb in den Kernbereichen pünktlich zum Schuljahresbeginn starten. Die Fertigstellung aller baulichen Maßnahmen auch im Altbau wird noch bis zu den Herbstferien andauern.
Die Schulgemeinschaft erhält zusätzliche Räumlichkeiten wie die Mensa, einen neuen Musikbereich, Computer-​, Projekt– und Spielraum sowie ein Schülercafe. Eine Bibliothek und ein Raum der Stille runden das Raumangebot ab. Zusätzlich wird das Lehrerzimmer um einen Arbeitsraum mit Bibliothek erweitert.
Der Unterrichts-​Bereich des Lebensraumes Schule wird ergänzt und vervollständigt durch den Ganztagsbereich, um Kindern und Jugendlichen die Wirklichkeit der Welt zu erschließen und Lebenskompetenz zu vermitteln. Erziehung und Bildung findet sowohl im Unterricht als auch in den verschiedenen Ganztagsangeboten statt. „Nur wenn es gelingt, Erziehung und Bildung als ganzheitliche Aufgabe zu sehen, entsteht ein Lebensraum Schule, in dem sich alle Beteiligten wohl und beheimatet fühlen“, sagt Rektor Stefan Willbold.
Grundlage des pädagogischen Konzepts ist die ganzheitliche Sicht des Menschen, der auf Phasen der Aktion und der Kontemplation hin ausgerichtet ist. Um leistungsfähig zu sein, muss der Schultag dem Kind hier Rechnung tragen. Dazu gehört auch die Tischgemeinschaft, die zum einen eine andere Art der Kommunikation ermöglicht, zum anderen aber auch darauf Wert legt, dass die Mahlzeit gesund und ausgewogen ist.
Deshalb war bei der Entwicklung des Ganztagsbetriebs immer wichtig, dass es hier nicht allein um das Angebot einer Verpflegungsmöglichkeit geht, sondern dass das gemeinsame Essen, Freizeit und Arbeit in ein übergreifendes Konzept eingebettet ist.
So erwartet die Schülerinnen und Schüler ein neuer Tagesrhythmus, der vom Vormittag mit fünf Unterrichtsstunden und zwei längeren Pausen in die Mittagsfreizeit mündet und anschließend in ein AG-​Angebot und Hausaufgabenbegleitung übergeht bevor sich dann weiterer Unterricht anschließt. Dieser Zeittakt zieht sich durch die ganze Schulwoche mit zwei Unterrichtsnachmittagen für alle Klassenstufen.
Auch dem Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe wird Rechnung getragen
Die Kinder und Jugendlichen haben in der Mittagsfreizeit die Möglichkeit, in der Mensa ein Mittagessen einzunehmen. Hier ist es der Schule wichtig, dass der Anbieter sowohl mit seiner Philosophie als auch mit dem Essensangebot zum Konzept passt. Hier konnte die Firma Mahlzeit aus Aalen gewonnen werden, deren Hauptgesellschafter die Jugendberufshilfe im Ostalbkreis e.V. ist.
Die AJO hat zehn institutionelle Mitglieder, davon fünf Einrichtungen der Katholischen Kirche aus dem Ostalbkreis. Die vor Ort zubereitete Frischküche verwendet regionale Lebensmittel und Bio-​Komponenten und kommt ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel aus.
Die neue Tagheimleiterin Petra Pavel gestaltet mit ihrem Team von sechs Betreuerinnen den Mensabereich und die Mittagsfreizeit. Hier können sich die Schülerinnen und Schüler nach dem Stützpunktprinzip für Aktivitäten im sportlichen und kreativen Bereich entscheiden, auch dem Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe wird Rechnung getragen.
Die Schülerrolle loslassen, etwas ohne Beurteilungs– und Bewertungskriterien zu tun, ist hier ein wesentlicher Grundsatz. Künftig sollen für diesen Bereich auch Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, sich zu Schülermentoren fortbilden zu lassen. Auch an eine Einrichtung einer Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr ist gedacht.
Die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-​Stuttgart finanziert gemeinsam mit der Gemeinde Waldstetten und Zuschüssen des Landes den Neubau.
Die Kosten des Ganztagsbetriebs werden von der Stiftung finanziert, Eltern entrichten neben dem Schulgeld einen Beitrag für Betreuung und Verpflegung. Das Betreuungsangebot ist noch bis 1. Januar 2011 kostenfrei, um hier den Eltern die Umstellung zu erleichtern.
Neben dem Stipendienfonds des Bischofs wird ein Sozialfonds eingerichtet, der einkommensschwache Familien auch im Ganztagsbereich unterstützen will.
Auch Schülerinnen und Schüler der benachbarten Werkrealschule können das Mensaangebot nutzen. Hier arbeiten die Schulleitungen beider Schulen eng zusammen. „Die Umstellung auf den Ganztagsbetrieb in offener Form erfordert von allen Beteiligten Flexibilität und Einsatz“, so Realschulrektor Stefan Willbold.
Man wolle aber behutsam und in aller Ruhe das neue Schuljahr beginnen und regelmäßig überprüfen, ob das Konzept nachgearbeitet und angepasst werden müsse. Die Qualität und nicht die Quantität der Zeit, die die Kinder und Jugendlichen an der Franz-​von-​Assisi-​Schule verbringen, solle Maßstab für die Schulentwicklung sein. Schule müsse nicht nur Lernort, sondern eben auch Lebensort sein.

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